Ärztliche und psychologische Beratung im Bereich Psychologie, Psychosomatik und Psychiatrie (z.B. bei ADHS, Essstörungen, Angst, Beziehungsproblemen, Depression, sexuellen Problemen, Persönlichkeitsstörungen)

Selbsthilfe bei Angststoerungen

Erstfassung: 2015-02-06. Geändert: 2015-02-06.

Abstrakt:

Möglicheiten der Selbsthilfe bei Angststoerungen wie der Panikstoerung oder Generalisierten Angststoerung

Frage:

Welche Möglichkeiten der Selbsthilfe gibt es bei Angststörungen

Antwort:

Angst Selbsthilfe : Was kann ich selber bei Angststörungen machen

Der schwierigste bzw. wesentliche Punkt ist überhaupt zu erkennen bzw. auch zu akzeptieren, dass eine psychische Problematik im Sinne einer Angststörung vorliegt.

Information über Angststörungen

Dann steht die Information über Angststörungen ganz oben an. Neben dem Medium Internet eignen sich hier Patienten-Ratgeber über Angststörungen hervorragend um sich über die typischen Symptome der Angst und die Möglichkeiten der Bewältigung der Angstprobleme zu informieren.

Empfehlenswerte Seiten sind beispielsweise :

Patienteninformationen Angststörungen

Die DASH = Deutsche Angst-Selbsthilfe ist eine weitere gute Informationsmöglichkeit, u.a. mit einer eigenen Zeitschrift und regionalen Selbsthilfegruppen.

Empfehlenswerte Patienten-Ratgeber zum Thema Angststörungen haben wir hier zusammengestellt.

Selbstbeobachtung über ein Angst-Tagebuch oder Selbstbeobachtungsprotokolle, ggf. App

Im Rahmen einer Verhaltenstherapie würde neben der Informationsvermittlung (Psychoedukation) als nächster Schritt eine Anleitung zur Selbstbeobachtung stehen. Angstpatienten neigen ja zu einer verstärkten, aber eben auch unzutreffenden Wahrnehmung und Interpretation von eigenen körperlichen Symptomen, Gedanken und Gefühlen

Zielsetzung ist es, Kontrolle über die Angst zu gewinnen und zu merken, welche Auslöse-Situationen, Gedanken oder auch körperliche Anspannung dann zu den Angstverstärkern gehören.

Nähere Informationen zum Führen eines Angst-Tagebuchs finden Sie a href="http://www.panikattacken-info.de/neuigkeiten/wie-fuehre-ich-ein-angst-tagebuch-und-was-ist-der-sinn-dahinter/">hier, ein Formular für das Erkennen von möglichen Auslösern von Angstattacken und möglichen eigenen Umgangsmöglichkeiten gibt es u.a. hier

Sport bzw. regelmässige körperliche Aktivierung

Viele Angstpatienten meiden aus Angst vor möglichen Gefahren wie ein Herzinfarkt oder Schlaganfall körperliche Aktivität. Dabei zeigen aber Studien, dass gerade Ausdauersport bzw. Bewegung eine sehr wirksame THERAPIE für Angstpatienten ist. Dabei geht es gar nicht allein um die Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit. Vielmehr kann durch Ausdauersport bzw. körperliche Aktivierung das erhöhte Anspannungsniveau (psychophysiologische Erregung) gesenkt werden und damit die Wahrscheinlichkeit für eine erneute Panikattacke gesenkt werden.

Erlernen eines Entspannungsverfahrens

Viele Krankenkassen oder auch die Volkshochschulen bieten zwischenzeitlich Kurse zum Erlernen von Entspannungsverfahren wie die Progressive Muskelentspannung oder auch Autogenes Training an.

Auch wenn es im eigentlichen Sinne keine Entspannungsmehtode ist, kann auch ein Kurs für Achtsamkeit (achtsamkeitsbasierte Therapie) hilfreich sein. Andere Patientinnen und Patienten berichten auch bei bestimmten Yoga- oder Meditationsformen gute Erfolge der Selbsthilfe bei Angststörungen

Selbsthilfe-Manuale und Online-Therapie bei Angststörungen

Grundsätzlich zeigen Studien, dass Online-Selbsthilfe-Programme die gleiche Wirksamkeit wie eine Verhaltenstherapie bei einem Therapeuten in einer Praxis oder Klinik haben. Während in den eglischsprachigen Ländern daher die Verbreitung von Selbsthilfe als Therapie online oder in Form von Manualen schon sehr akzeptiert ist, stehen wir diesbezüglich im deutschsprachigen Raum noch eher am Anfang. Dies bezieht sich auch auf die Kostenübernahme durch Krankenkassen. Derzeit ist dies meist nur im Rahmen von Studien bzw. Ausnahmen möglich.

Sollte sich aber innerhalb von 4-6 Wochen keine Besserung abzeichnen, wäre auf jeden Fall der Ganz zu einem Facharzt für Psychiatrie, Nervenheilkunde oder Facharzt für Psychosomatische Medizin bzw. einem psychologischem Psychotherapeuten zu empfehlen.