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Abstrakt:
Strattera kann möglicherweise bei Kindern mit ADHS zu weniger Schlafstörungen führen als Methylphenidat (Ritalin)
Frage:
Welche Medikation würden Sie bei Schlafstörungen eines ADHS-Kindes empfehlen? Hilft Atomoxetin (Strattera) besser bei Schlafstörungen bei ADHS-Kindern als Methylphenidat (Ritalin)?
Antwort:
Einschlafprobleme sowie weitere Schlafstörungen sind einerseits sehr häufig bei ADHS-Kindern anzutreffen. Sicherlich sollte man auch immer Schlafstörungen (oder aber übermässigen Fernsehkonsum) als eine mögliche Ursache für Konzentrationsprobleme berücksichtigen.
Nun wurde immer wieder diskutiert, dass Methylphenidat zu Schlafstörungen führen könne bzw. nicht nachmittags oder abends gegeben werden sollte. Die klinische Praxis zeigt jedoch, dass gerade dies bei vielen ADHS-Kindern sehr sinnvoll wäre bzw. die Schlafprobleme eher reduziert...
In der aktuellen Studie wurden 6-14jährige Kinder mit ADHS in 2 Gruppen aufgeteilt und jeweils durch Bewegungsmessungen, Schlaflaborbeobachtungen und Protokollen eine Beurteilung des Schlafs und der Wachheit am nächsten Tag vorgenommen. Je 44 Kinder wurden zunächst mit Atomoxetin, 41 mit Methylphenidat behandelt (wobei offen bleibt, ob sie auch am nachmittag / abends MPH erhielten).
Die mit Atomoxetin (Strattera) behandelten Kindern wiesen gegenüber der Kontrollgruppe eine verkürzte Einschlafzeit, besseren Schlaf und weniger Probleme beim Aufstehen als die Kinder unter Methylphenidat auf (was sich auch bestätigte, nachdem die Gruppen jeweils das andere Präparat erhielten).
Somit wurde in dieser Studie eine bessere Schlafqualität unter Strattera beschrieben. Bei dem zu vermutenden Studiendesign der Firma Lilly ist dies auch letztlich nicht so überraschend. Es bleibt jedoch fraglich, ob man hieraus generell eine Empfehlung für den Einsatz von Strattera bei Vorliegen von Schlafstörungen bei ADHS-Kindern geben sollte.
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