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Abstrakt:
Sind Strattera (Atomoxetin) und Ritalin (Methylphenidat) gleich wirksam?
Frage:
Sind Strattera und Methylphenidat (Ritalin) in der Wirkung bei ADHS vergleichbar?
Welche Vorteile / Nachteile hat Strattera (Atomoxetin) gegenüber Ritalin (Methylphenidat) in der ADS-Behandlung?
Antwort:
Wesentlich ist, dass es sich um ein anderes Wirkprinzip als bei der bekannteren Stimulantientherapie handelt. Daher ist es sehr schwer, die beiden medikamentösen Behandlungsoptionen in ihrer Wirksamkeit zu vergleichen. Bisher gibt es zwar einige Studien, die die Wirkung gegenüber Placebo (wirkstoffreies Kontrollpräparat) verglichen haben und hier bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eine deutliche Wirkung nachweisen konnten. Soweit mir bekannt sind, gibt es auch 2 (?) Studien, die jeweils Methylphenidat und Atomoxetin direkt verglichen haben. Hierbei ist eine vergleichbare Wirksamkeit auf die Kernsymptome der ADHS festgestellt worden.
Dies ist einerseits eine sehr gute Nachricht. Andererseits muss man aber kritisch hinterfragen, welche Dosierungen bzw. Beurteilungskriterien für die Studien gewählt wurden und über welchen Beurteilungszeitraum die Studie läuft.
Einige Experten in den USA sehen wesentliche mögliche Vorteile in der Atomoxetin-Behandlung u.a. in
Methylphenidat gilt insgesamt für die meisten Anwendungsbereiche bei ADHS als Mittel der ersten Wahl. Als Mittel der 2. Wahl wird dann ein Amphetaminpräparat empfohlen. Strittig bzw. offen in den derzeitigen amerikanischen Leitlinien ist, ob man Atomoxetine jetzt gleichberechtigt auch als ein Mittel der ersten Wahl aufnehmen sollte.
Zum jetztigen Zeitpunkt liegen in Deutschland allenfalls Erfahrungen von Einzelpatienten oder aus Anwendungsstudien in wenigen Zentren vor. Von einer Umstellung einer gut eingestellten und bei dem Patienten effektiven Methylphenidattherapie auf Strattera wird man sicher abraten. Ob man ein Kind oder Erwachsenen als erstes Medikament mit Strattera behandeln sollte, wird dann doch eher von speziellen Indikationsgebieten abhängig sein.
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