Was ist übermässiges / krankhaftes Schwitzen (Hyperhidrose)
Ca 1 -2 Prozent der Bevölkerung leiden unter einem starken Schwitzen (Hyperhidrose) mit einer krankheitswertigen Beeinträchtigung.
Definition : Hyperhidrose (Hyperhidrosis) : Als krankhaftes Schwitzen bezeichnet man eine am ganzen Körper (generalisiert) oder lokale (Achselhöhlen, Handflächen, Füße, Stirm / Kopf oder aber Stamm des Körpers) auftretende Überfunktion bzw vermehrte Stimulation von Schweissdrüsen, die dann zu eimem vermehrten Schwitzen führt.
Als "normal" gelten Schweissbildung von bis zu 100 ml in 5 min in den Achselhöhlen. Was man nun natürlich selber kaum messen wird.
Man unterscheidet eine sog. primäre Form, die auf eine angeborene Veranlagung zurückgeht von sekundär, d.h. in der Folge von Medikamenten oder anderen Erkrankungen auftretendes starkes Schwitzen zurückzuführen ist.
Zudem unterscheiden Experten, ob das Schwitzen fokal = begrenzt auf bestimmte Körperregionen oder aber generalisiert auftritt.
Sicherlich werden viele Menschen starke Transpiration = Schwitzen als störend und vielleicht auch als peinlich erleben. Hier ist aber eine sehr grosse individuelle Schwelle zu verzeichnen. Es kann sein, dass man selber sein Schwitzen als krankheitswertig einschätzt, aus medizinischer Sicht es sich aber um ein völlig normales Schwitzen handelt. Auch bei Patienten mit Angststörungen wie der Sozialen Phobie oder einer besonderen Persönlichkeitsstruktur (z.B. selbstunsichere und zwanghaft-perfektionistische Menschen) sind dann falsche Erwartungen oder Kontrollen des eigenen Körpers zu beobachten.
Wann wird starkes Schwitzen zum medizinischen Problem
Bedingt durch hormonelle Veränderungen wird gerade bei Jugendlichen die vermehrte Transpiration bzw. ein pathologisches Schwitzen häufiger zum Problem. Seltener sind auch schon Kinder betroffen. Ein neu aufgetrendes Schwitzen bei älteren Erwachsenen ist immer verdächtig auf eine neu eingetrenene Erkrankung (z.B. Schilddrüsenprobleme, Diabetes,Blutdruck, Schlafstörungen) oder aber Übergewicht / Adipositas. Zusätzlich sollte eine gründliche Medikamentenanamnese erfolgen. Neu aufgetrenes nächtliches Schwitzen zusammen mit Leistungsminderung und Gewichtsabnahme kann ein Leitsymptom von bösartigen Erkrankungen (Krebs bzw. Lymphome und Leukämien sein).
Typische Merkmale von Patienten mit starkem, krankhaftem Schwitzen
Beginn der Symptome vor dem 25. Lebensjahr
Auftreten auch bei kühlerer Witterung (termperaturunabhängig)
nicht willentlich beeinflussbar, d.h. mehr oder weniger unvorhersehbar auftretend
Auftreten häufiger als 1 mal in der Woche mit deutlicher Beeinträchtigung im Alltag
kein vermehrtes Schwitzen im Schlaf
weitere Familienangehörige betroffen (positive Familienanamnese)
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Welcher Arzt ist bei starkem Schwitzen zuständig?
In aller Regel wird man zunächst bei seinem Hausarzt oder einem hausärztlich ausgerichteten Fachartzt für innere Medizin gut aufgehoben sein, um die Anamnese und eine Grunduntersuchung durchführen zu lassen. Dann wird ggf. eine weitere fachärztliche Untersuchung hilfreich sein. Einige Fachärzte und Ambulanzen für Hautkrankheiten (Dermatologie) haben sich auf Hyperhidrosis = Fachausdruck für starkes Schwitzen spezialisiert
Selbstmedikation / Medikamente und Hilfsmittel bei starkem Schwitzen