Frage:
Reizdarm - Syndrom: Was hilft bei Colon irritabile (Reizdarmsyndrom)?Antwort:
Als Reizdarm-Syndrom wird eine besondere Empfindlichkeit des Magen-Darm-Systems bezeichnet, bei dem eine Reihe von körperlichen Beschwerden bzw. Schmerzen auftreten. Zu den Hauptbescherden eines Reizdarm-Syndroms zählen:
Wenn dann ein Arzt den Patienten eine Psychotherapie oder aber eine antidepressive Medikation empfiehlt, fühlen sich einige Patienten nicht in ihrem Krankheitsverständnis gesehen bzw. befürchten falsch behandelt zu werden. Dabei zeigen neuere Untersuchungen, dass sowohl die Verhaltenstherapie bei Reizdarm wie auch die spezifische Behandlung mit Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern eine sehr wirkungsvolle Behandlung darstellen können.
Dies gilt auch unabhängig von der Frage, ob zusätzlich (oder in der Folge der Krankheitsprobleme) eine depressive Störung vorliegt.
Von besonderer Bedeutung beim Reizdarm-Syndrom können dagegen auch Hausmittel sein. Neben Pfefferminzöl können auch Flohsamen hilfreich sein. Das ist jedenfalls das Erebnis einer sogenannten Metaanalyse zum Colon irritabile (Reizdarm), das 36 Studien mit fast 3000 Patienten mit Reizdarm-Syndrom untersucht. Während sich Ballaststoffe wie Weizenkleie als nicht wirksam erwiesen, können krampflösende Medikamente (sog. Spasmolytika) besonders bei Vorliegen von Blähungen und Krämpfen helfen.
Flohsamen beschleunigen dagegen die Darmpassage, sind also eher bei Verstopfung hilfreich.
Vielleicht weniger bekannt ist, dass auch Pfefferminzöl (2 Tropfen in lauwarmes Wasser vor dem Essen aufgelöst) bei Blähnungen (Meteorismus) und Schmerzen helfen kann.
Über 90 Prozent des Botenstoffs Serotonin werden im Verdauungstrakt produziert und spielen dort für die Regelung der Verdauungsprozesse eine bedeutende Rolle. Demensprechend lassen sich mit Medikamenten, die dort wirken, auch eine Beeinflussung erzielen. Eine aktuelle Studie zeigte bei 21 Patienten mit einem Reizdarmsyndrom eine rasche Symptomlinderung bei Behandlung mit 20 mg Citalopram (einem gebräuchlichem SSRI). Zwar kann es in der Anfangsphase einer entsprechenden Behandlung zu einigen Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt (leichte Übelkeit, Durchfall) kommen, im Gegensatz zu einer herkömmlichen Behandlung mit tricyclischen Antidepressiva treten jedoch Nebenwirkungen wie Benommenheit oder Verstopfung nicht auf
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