Frage:
Unser Sohn hat eine Schizophrenie. Was sollten wir bei einem Rückfall machen?Antwort:
Da mindestens 25 Prozent aller Patienten nach einer akuten Episode eienr Schiophrenie ein erhebliches Risiko für eine erneute Krise ("Rückfall") nach einer Krankenhausentlassung haben, ist es ganz wichtig, dass bereits ein Notfall- oder Krisenplan für das mögliche erneute Auftreten von Symptomen der Schizophrenie besprochen wurde.Sollten sie noch nicht so einen Plan haben, versuchen sie die folgenden Empfehlungen.
Haben sie die notwendigen Telefonnummern zur Hand : Hausarzt, zuständiger Psychiater, Kliniknummer, Ansprechpartner beim Sozialpsychiatrischen Dienst oder auch Polizei
Fragen sie bei ihrem nächsten Besuch beim Psychiater, welches Krankenhaus für eine Notfallaufnahme zuständig wäre und welches Vorgehen für eine Aufnahme notwendig werden würde.
Besprechen sie dies ausführlich mit dem Betroffenen. Häufig werden von den Kliniken feste Absprachen (Patientenverfügung) zur Regelung einer eventuellen Aufnahme abgesprochen und schriftlich fixiert, um bewährte Therapiemöglichkeiten und Wünsche weitestgehend berücksichtigen zu können.
Häufig kann ein guter Freund oder vertrauensvoller Angehöriger mit Einfluss auf den Patienten hilfreich sein. Er oder sie kann beruhigend wirken und auf vorherige Absprachen hinweisen und sollte natürlich auch nachts für eventuelle Notfälle ansprechbar sein.
Sie sollten einige sinnvolle und bewährte Notfallmedikamente zur Hand haben. Sprechen sie unbedingt mit ihrem Psychiater über solche Behandlungsmöglichkeiten für den Akutfall!
Sprechen sie ruhig aber bestimmt zu dem Betroffenen und versuchen sie die Situation zu erklären, das Vorgehen der Krankenhauseinweisung zur Krisenbewältigung und versuchen sie die akute Angst und Anspannung zu mildern. Die ganze Situation kann wesentlich weniger traumatisch und dramatisch ablaufen, wenn jeder Schritt erst nach einer sorgfältigen und verständlichen Erklärung unternommen wird.
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