Frage:
Kann eine Diät (Feingold) die Hyperaktivitätssymptomatik bei ADHS verbessern?
Antwort:
Diäten bei ADHS
Obwohl die meisten Ärzte und die Selbsthilfeorganisationen (einschließlich CHADD) diese Behandlungsform nicht empfehlen können, versuchen viele Eltern zunächst eine oder mehrere Diätformen. Viele Eltern möchten eine "natürliche" oder medikamenten-freie alternative Lösung finden, um ADHS durch Ernährung bzw. Ernährungsumstellung zu behandeln. Sie nehmen dubiose Nahrungsergänzungsmittel an und Diäten mit unbekannten Risiken für ihre Kinder in Kauf, weil sie vor möglichem Nebenwirkungen der üblichen medikamentösen Therapien Angst haben. Dieses wird stark durch unseriöse Medienberichte beeinflußt!
Einige Eltern berichten tatsächlich über eine spezielle Empfindlichkeit ihrer Kind für bestimmte Farbstoffe und lassen künstliche Nahrungszusätze oder Konservierungsstoffe weg. Sie argumentieren solch ein Versuch wäre sicherer und preiswerter als jede mögliche Medikation mit Psychostimulanzien.
Hier ist eine Liste von Nahrungsmitteln, die bei der Feingold Diät verboten wäre:
Mandeln, Äpfel, Aprikosen, alle Arten Beeren, Kirschen, Nelken, Kaffee, Gurken und Essiggurken, Korinthen, Trauben, Rosinen, Nektarinen, Orangen, Pfirsiche, Pfeffer, Pflaumen, Tangerinen, Tee, Tomaten, Aspirin und andere Arten Medikation,
Gegenwärtige Empfehlungen der "Feingold Assoziation" würden einen zweistufigen Plan empfehlen: Beginnend mit einer Elimination der künstlichen Farben und der Aromen, Antioxydantien (BHA, BHT, TBHQ), Aspirin-haltigen Produkte, Essen mit natürlichen Salizylat. Wenn irgendeine Verbesserung erzielt würde kann man schrittweise wieder versuchen Nahrungsmittel auszuprobieren, die nicht betroffen waren..."
"Erlaubte Nahrungsmittel" wären
Früchte: Bananen, Kantalupe, Datteln, Pampelmuse, Kiwis, Zitronen, mangoles, Papayas, Birnen, Ananas, Wassermelone
Gemüse: Sojabohnensprossen, Bohnen, rote Rüben, Brokkoli, Kohl, Karotten, Blumenkohl, Kopfsalat, Pilze, Zwiebeln, Erbsen, Kartoffeln, Spinat, süsser Mais, Zuccini
Ich denkee, daß dies schon darstellt, dass derartige Diäten kaum mit einer praktikablen und vernünftigen Ernährung eines Kindes zu vereinbaren sind. Erfolge sind ausgesprochen selten und auch positive Berichte lassen sich nicht zwangsläufig dann auf das eigene Kind übertragen.
Eine generelle Anwendung der Feingold-Diät wird nicht empfohlen. Während es einzelne Berichte eines Nutzens eines Elemination "der toxischen" Nahrungsadditiva gibt, haben 10 kontrollierte Studien nicht einen Nutzen des Feingold-Diät finden.
Lesen Sie einen interessanten englischen Artikel über Feingold "Quacksalberei" von Stephen Barrett Mehr...