Albträume und unheimliche Träume

Gechrieben von: Dr. Martin Winkler

Oberarzt Psychosomatik
Saale Klinik Bad Kösen

Erstversion: 2014-09-19. Letzte Änderung: 2014-09-19.

Frage:

 Warum werden Träume immer merkwürdiger und unrealistischer

Antwort:

Albträume und unheimliche Träume

Eigentlich sollen bzw. können wir uns an Inhalte von Träumen in der Nacht nicht erinnern. Für einige Menschen kann aber schon allein der Gedanke an die Albträume bzw. unheimliche Themen der Träume Angst auslösen und damit zu Schlafprobleme auslösen.

Wenn die Verarbeitung von emotionalen Erlebnissen des Tages im Verlauf der verschiedenen Schlaf- bzw. Traumphasen der Nacht gut verläuft, haben wir den Inhalt der Träume am nächsten Morgen vergessen.

Viele Menschen machen aber die Erfahrung, dass sie immer bizarrere oder unheimliche Träume in der Nacht haben. Besonders Träume in den späten Phasen der Nacht bzw. frühen Morgenstunden haben häufig völlig bizarre bzw. unrealistische Themen.

Schlafforscher haben herausgefunden, dass sich die Inhalte bzw. emotionale Last von unseren Träumen in den Phasen des Schlafes immer weiter verschärfen, so dass in den späten Traumphasen die Themen sehr bizarr bzw. auch unrealistsch werden.

In den frühen Schlaf- bzw. Traumphasen verarbeiten wir sehr aktuelle Erlebnisse mit Personen bzw. Erlebnissen des vergangenen Tages. In den späteren Traumphasen werden dann abstraktere Themen bzw Altlasten verarbeitet.

Nach meiner Erfahrung ist es auch häufig so, dass dann "Altlasten" aus der Vergangenheit quasi auf "Wiedervorlage" gelegt werden. Und möglicherweise eben nicht so verarbeitet werden können wie es für einen erholsamen Schlaf bzw. eine gute Traumverarbeitung erforderlich bzw. wünschenswert wäre.

Offensichtlich spielen auch unterschiedliche Phasen im Leben bzw. zusätzliche Erkrankungen eine Rolle.

So sollen während der prämenstruellen Phasen bzw. dem Prämenstruellen Syndrom der Frau die Träume bizarrer und unheimlicher werden.

Auch bei Infektionskrankheiten bzw. Fieber nehmen die emotionale Themen bzw. Belastungen in der Traumverarbeitung zu.