Frage:
Wo finde ich gute medizinische Informationen zu Bluthochdruck?Antwort:
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Bluthochdruck ist ein wesentlicher Risikofaktor für Schlaganfall und andere Gefässerkrankungen. Nach einer Untersuchung der Deutschen Schlaganfallhilfe fühlen sich fühlen sich 38 % der Patienten nach dem Praxisbesuch schlecht informiert; 42 % bereiten sich nicht auf das Arztgespräch vor. Nun wird leider der Arzt kaum die Zeit haben alle Fragen zur individuellen Problematik beantworten zu können. Andererseits ist aber Bluthochdruck so wichtig, dass wir ausgehend von dem Fragebogen einige kurze Antworten für Sie zusammengestellt haben.
Hypertonie / Bluthochdruck Definition, Ursachen, Beschwerden / Symptome / Diagnostik / Medikamente/ Alternativmedizin /
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Die Ärzte sprechen bei Bluthochdruck auch von Arterieller Hypertonie oder Hypertonus oder Hypertension. Nach dem ärztlichen Klassifikationssystem ICD 10 wird die Ziffer I10 verwendet.
Von einigen älteren Hausärzten hört man manchmal noch : Ein Blutdruck von 100 plus Lebensalter sei noch normal Das ist aber definiv überholt und gefährlich....
Der Blutdruck des Menschen unterliegt je nach Anforderungen Schwankungen bzw. wird eben vom vegetativen Nervensystem reguliert. Bei Bluthochdruck ist nun diese Steuerung gestört, so dass die Werte für den sog. diastolischen Blutdruck dauerhaft über 90 mmHG bzw. die sytolischen Werte über 140mmHG liegen. Dabei sind nicht kurzzeitige Schwankungen gemeint.
Was nun genau im Körper beim Bluthochdruck passiert, ist abgesehen von einigen seltenen Ausnahmen gar nicht so leicht zu sagen bzw. bekannt. Die Ärzte sprechen daher auch vom idiopathischen oder essentiellen Hypertonus. Das ist netter ausgedrückt für :So genau wissen wir es nicht.
Die häufigste angesprochene Ursache für Bluthochdruck wird vermutlich Übergewicht bzw. Adipositas sein. Daher kommt dann auch der "gute Rat" Gewicht abzunehmen. Was aber in der Praxis weit schwieriger ist, als die Ärzte denken... Aber tatsächlich kann eine Gewichtsabnahme und moderate Steigerung der Bewegung durch Ausdauersport einen sehr positiven Effekt haben (siehe auch Lebensstiländerung bei Bluthochdruck)
Eine vergleichsweise häufige Ursache, die lange nicht entdeckt wird, ist das sog. Schlaf-Apnoe-Syndrom. Bei dieser Schlafstörung fallen lautes Schnarchen in der Nacht, länger anhaltende Atemaussetzer bzw. eine Art "Schaufen" in der Nacht zusammen mit Tagesmüdigkeit bzw. Einschlafneigung am Tag auf. Hier hilft eine 24-h-Blutdruckmessung, da dann die sog. Tag-Nacht-Rhythmik aufgehoben ist, d.h. der Blutdruck nachts wie sonst normal absinkt. Generell gilt die Regel : Wenn in der 24 h Blutdruckmessung eine derartige Auffälligkeit besteht, sind organische Ursachen der Hypertonie weiter durch Fachärzte abzuklären.
Ob nun eine Vorbeugung (Prävention) der Arteriellen Hypertonie wirklich möglich ist, wird unterschiedlich diskutiert. Aufgrund der hohen genetischen Beteiligung bzw. Veranlagung wird zumindest ein grosser Teil der Bluthochdruckpatienten eben eher schicksalhaft und trotz gutem Gesundheitsverhalten von der Arteriellen Hypertonie betroffen. Aber nicht ALLE.
Wenn man noch nicht an Hypertonie erkrankt ist, lässt sich über eine gesunde Lebensführung das individuelle Risiko um bis zu einem Drittel senken. Das ist jedenfalls das Ergebniss einer Untersuchung, die 4 gesundere Faktoren berücksichtigte :
1. Alkoholkonsum unter 50 gr pro Woche
2. 3 mal in der Woche Bewegung in der Freizeit
3. täglicher Gemüsekonsum
4. Normalgewicht, d.h. ein sog. BMI von unter 25 kg/m²
Nach 16 Jahren hatten von den Studienteilnehmern, die alle diese 4 schützenden Faktoren hatten, deutlich weniger Betroffene einen Bluthochdruck entwickelt, so dass das Risiko nur ein Drittel war. Waren nur 2 der gesunden Lebensstilfaktoren erfüllt, war das Hypertonierisiko immerhin noch halbiert bei den Männern.
In fortgeschrittenen Stadien bzw Auftreten von Folgekomplikationen können auch Luftnot bzw. eine Angina pectoris auftreten
Klar ist aber, dass länger bestehender Bluthochdruck zu Folgeschäden an einigen Organen führt. Besonders gefährdet sind hier die Augen. In einer Untersuchung des sog. Augenhintergrunds durch eine Augenspiegelung lassen sich sehr früh charakteristische Veränderungen nachweisen.
Auch am Herzen kommt es zu Problemen, die auf Dauer zur Herzschwäche, ggf. aber auch zu Durchblutungsstörungen am Herzen führen können.
Schwerwiegend, für die Patienten aber lange unbemerkt, kann es auch zu Nierenschädigungen kommen.
Dagegen werden sexuelle Probleme wie beispielsweise Erektionsstörungen beim Mann eben früh bemerkt, seltener aber auf Hypertonus zurückgeführt.
Ein weiteres wichtiges Organ, dass durch hohen Blutdruck gefährdet wird, ist das Gehirn. Neben der Gefahr von Schlaganfällen muss man auch die Entwicklung von Gedächtnis- und Orientierungsstörungen durch länger anhaltenden Bluthochdruck berücksichtigen. Das nennt man das Cerebrale Encephalopathie.
Neben der Verhärtung der Gefässe (Arteriosklerose) fürchten die Ärzte darüber hinaus auch Einrisse der Gefässe (Blutungen) bzw. die Ausbildung und das "Platzen" von sog. Aussackungen (Aneurysma) der Hauptschlagader. Also gute Gründe, sich in eine Behandlung des Bluthochdrucks zu begeben.
Um ehrlich zu bleiben : Für die meisten Patienten ist Bluthochdruck eine chronische Erkrankung, die also eine möglicherweise lebenslange Behandlung und Medikamenteneinnahme erforderlich machen wird. Dies gilt ganz besonders dann, wenn eine familiäre Vorbelastung für Hypertonie vorhanden ist.
Unter regelmässiger (medikamentöser) Behandlung und Kontrolle der Blutdruckwerte (durch Blutdruckselbstkontrolle) und ärztliche Kontrollen besteht aber eine gute Chance, dass es zu keinen bleibenden Schäden oder Gesundheitseinschränkungen kommt.
Jein. In gewissen Grenzen kann bei einigen wenigen Patienten auch eine Rückbildung der erhöhten Blutdruckwerte erfolgen, wenn sich das Gewicht reduzieren und mehr Bewegung in den Alltag eingebunden werden kann. Selten spielen auch psychische Belastungen eine Rolle für erhöhte Blutdruckwerte. Letztlich gilt aber, dass sich ohne Behandlung der Blutdruck nicht von allein bessert.
Typisch für eine Arterielle Hypertonie ist es gerade, dass sie lange ohne für den Patienten erkennbare körperliche Beschwerden oder Einschränkungen im Alltag verläuft, dennoch aber bereits Folgeschäden auftreten können. p
Alarmzeichen für Bluthochdruck können u.a. sein :
- Kopfschmerzen
- hochroter Kopf
- Nasenbluten
- Schwindelgefühl
- Sehstörungen
Auch wenn die Ärzte immer wieder zu einem gesundheitsbewussten = gesunden Verhalten raten, so ist der Einfluss der Lebensstiländerung auf die Arterielle Hypertonie erheblich, allerdings eben schwer umzusetzen. Aber grundsätzlich kann man sehr wohl den Blutdruck um einige mmHG bzw. Prozent senken, wenn man sich angepasst an die Grundproblematik und seine Begleiterkrankungen vernünftig verhält. Hierzu gehört :
- Abnehmen zur Blutdrucksenkung (was aber gar nicht so leicht ist)auf Normalgewicht
- Reduktion bzw. Einstellen des Rauchens
- Mehr Bewegung im Alltag (z.B. Treppensteigen, Fahrradfahren zur Arbeit, Spaziergänge)
- Einmal täglich Gemüse essen
- Ausdauersportarten wie Nordic Walking, Fahrradfahren, Schwimmen
mindestens 3 mal wöchentlich
- Alkohol begrenzen (auch wegen Übergewicht) unter 50 g/ Tag
- nicht zu stark Salzen (zu viel Salz führt zur Blutdruckerhöhung, ob aber Salz weglassen den Blutdruck nachhaltig beeinflusst, muss man individuell schauen)
Grundsätzlich ist es richtig, dass zuviel Coffein bzw. andere sympathoton (am vegetativen Nervensystem erregend) wirkende Stoffe im Kaffee, Tee oder Cola (und Energydrinks) zu einer Blutdruckerhöhung beitragen können. Auf den Kaffee am Morgen oder den Nachmittagskaffee oder entsprechende Mengen Tee wird man aber als Bluthochdruckpatient nicht verzichten müssen. Hier gilt : Die Menge macht das Gift. Also : Bitte keine Liter Kafee oder Tee bzw. Cola zu sich nehmen, in üblichen Mengen ist es aber erlaubt. Sinnvoll kann es sein, mit einer Blutdruckmessung selber den individuellen Einfluss des Kaffee zu prüfen. Dazu misst man vor und ca 1-2 h nach dem Kaffeetrinken den Blutdruck und kann dann selber schauen, welche Auswirkungen dies hat.
Zunächst einmal gilt, dass Bluthochdruck nun nicht bedeutet, dass man mit Samthandschuhen angefassst oder als "krank" behandelt werden sollte. Vielmehr geht es darum, das Leben so zu gestalten, wie es auch für einen gesunden Menschen richtig und vernünftig wäre. Das bezieht sich auf die Bewegung, auf die Ernährung und auf ein gesundes Maß von Entspannung bzw. Genuß oder Achtsamkeit füreinander. Es kann aber eben leichter sein, gemeinsam in der Partnerschaft bzw. Familie Sport und eine Bewegungssteigerung in den Alltag zu integrieren oder sich gegenseitig zum Besuch in einem Sportverein, dem Schwimmbad oder auch Fittness-Studio zu motiveren. Auch eine ausgewogene (fettärmere ?) Ernährung kann man eben leichter durchhalten, wenn sie für alle Familienmitglieder umgestellt wird.
Der Blutdruck wird immer VOR der Einnahme der Blutdruckmedikation selber gemessen. Also z.B. morgens vor der Medikamenteneinnahme.
In der Einstellungsphase kann es nach Absprache mit dem Arzt dann ggf. sinnvoll sein zur Kontrolle nach ca 1-2 h nach der Einnahme eine Kontrollmessung zu machen.
Hilfe Hypnose zur Behandlung der Hypertonie ?
Nein.
Hier gilt natürlich immer, sich individuell vom Arzt oder Apotheker beraten zu lassen. Bekannte Wechselwirkungen wären aber beispielweise die Gabe von sog. ACE-Hemmern gleichzeitig mit Schmerzmitteln vom Typ der Antiphlogistika. Diclofenac oder Ibuprofen können beispielsweise die Wirksamkeit von diesem Typ der Blutdruckmittel senken. Das spielt keine Rolle, wenn man nur gelegentlich bzw. für ein oder zwei Wochen diese Medikamente benötigt. Aber bei einer Dauereinnahme etwa bei Rheuma oder chronischen Rückenschmerzen kann es schon relevant sein und man sollte auf einen anderen Typ von Blutdrucksenkern wechseln
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