Alkopops - Mixgetränke bei Jugendlichen in der Disko

Gechrieben von: Dr. Martin Winkler

Erstversion: 06 Feb 2004. Letzte Änderung: 02 Nov 2008.

Frage:

 Ich habe erfahren, dass meine 17 jährige Tochter mit ihren Freundinnen in der Disko alkoholhaltige süsse Mixgetränke (Alkopops) trinkt. Wie sollte ich reagieren?

Antwort:

Alkopops und süsses Biermischgetränke

Leider trinken inzwischen immer mehr Jugendliche Alkohol, zudem es mit den Alkopops "süssere" Alternativen als Bier und hochprozentigere Alkoholika gibt, die in den Medien als "trendy" beworben werden.Im Vergleich zu 1998 kaufte die Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen sechsmal so häufig Alkopops (Mischungen aus Limonade und hochprozentigen Alkohol). Tranken 1998 neun Prozent dieser Altersgruppe die Mixgetränke, sind es heute bereits 42 Prozent, bei den 14- bis 17-Jährigen sogar 48 Prozent. Bei den Minderjährigen gehören Alkopops zu den beliebtesten alkoholischen Getränken. Auffällig war, dass 54 Prozent der Befragten angaben, keine hochprozentigen Alkoholika zu trinken. Der süße Geschmack der Mixgetränke überdeckt den Spirituosengeschmack und vermittelt den Eindruck eines Erfrischungsgetränkes. Gerade aufgrund dieser „süßen Verführung“ stellten Alkopops „eine besondere Gefährdung für Jugendliche dar“, sagte BZgA-Direktorin Dr. med. Elisabeth Pott (Quelle: "Deutsches Ärzteblatt").

Ob eine Sondersteuer für diese Getränke das Problem verändert, muss man abwarten. Häufig ist den Jugendlichen nicht bewusst, dass ein Getränk etwa einen doppelten Schnaps an Alkhol enthält.

Nach dem Jugendschutzgesetzt ist die Abgabe von spirituosenhaltigen Mixgetränken an Jugendliche unter 18 Jahren nicht erlaubt.

Eine der Marktführer bewirkbt dann sein Produkt mit dem Slogan "Intelligent drinking" bzw. "Trink mit Verstand"... Nun ja...

Leider gehört es schon fast dazu, Alkohol zu trinken und sich so wie die Anderen zu verhalten. Für andere Jugendlichen mag es ein ungünstige Art zum Abschalten von Problemen, Beziehungsproblemen oder Ärger in der Schule oder mit den Eltern sein. Eine weitere Rolle kommt der enthemmenden Wirkung des Alkhols zu, so dass es gerade schüchternen Jugendlichen leichter fällt, Kontakte zu machen. Fälschlich meinen die Jugendlichen unter Alkoholeinfluss attraktiver und selbstbewusster zu sein.

Versuchen Sie im Gespräch mit ihrer Tochter zu vermitteln, dass Sie sich Sorge um sie machen, ohne sie aber als "kleines Kind" zu behandeln. Vielmehr sollte sich ihre Tochter ernst genommen fühlen und auch eigene Sorgen oder Fragen zum Ausdruck bringen können. In einem ruhigen Gespräch könnten ihre Tochter dann mehr über die Folgen von Alkohol erfahren.

Für ein junges Mädchen mag dabei die hohe Kalorienzahl und die damit verbundene "Gefahr" eines Gewichtsanstiegs von Bedeutung sein. Zudem schädigt Alkohol auf Dauer die Haut und damit das Aussehen.

Neben den für die Teenager zunächst spürbaren Wirkungen des Alkhols ist kurzfristig die Reaktionsfähigkeit, Koordination und Motorik (Bewegungen) gestört. Damit ist auch die Verantwortungsfähigkeit für das eigene Verhalten (z.B. im Strassenverkehr aber auch in Hinblick auf sexuelles Verhalten) deutlich eingeschränkt. Mittelfristig führt Alkohol zur Abhängigkeit. Aber auch zu Magenproblemen (Gastritis), Leberstörungen und Gedächtnisstörungen. Langfristiger Alkoholkonsum kann verschiedene Krebsarten auslösen, aber auch eine Leberzirrhose und letztlich schwerste Hirnschädigungen auslösen.

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Quellen