Stimmt es, dass Panikattacken nach spätestens 30 Minuten aufhören, sofern man (auch innerlich) nicht vermeidet?
In aller Regel schon. Ich würde nun aber nicht den absoluten Anspruch "spätestens" 30 Minuten gelten lassen. Gerade bei Angstanfällen einer Generalisierten Angststörung bei einer Posttraumatischen Belastungsstörung oder aber Vorliegen einer zusätzlichen Persönlichkeitsstörung kann ein Angstanfall auch mal länger dauern.
Typischerweise machen aber Patienten mit einer Panikstörung eben doch die Erfahrung, dass eine Panikattacke zwar mit den körperlichen und emotionalen Symptomen wie Herzrasen, Schwindel, Pulsanstieg, Schwitzen, Übelkeit etc. einhergeht und eben Angst und Verzweifelungsgefühle dabei sind. Aber entgegen der Annahme, dass sich dies immer und immer weiter steigert und zur "Katastrophe" führt, stellt sich dann eben doch zunächst ein Plateau ein, d.h. die Symptome werden nicht schlimmer. Sie sind nicht angenehm, klar.
Aber sie lassen dann auch nach. In aller Regel ist dies nach 20-30 Minuten der Fall. Ich habe auch schon Expositionsübungen erlebt, die deutlich länger gingen. Dabei war dann aber eher das Problem, den Patienten tatsächlich in die Angstsituation zu bringen und zu halten.