Home   News   Forums   Log in    Get personal advice    My area     Help    
|
Go to:
Alle Foren
  Fragen an die Experten
  Frage an einen Arzt / Psychiater / Sexualtherapeuten / (Verwenden Sie das Formular oben, nicht die Form unten.)
  ADS Medikation
  Re: ADS Medikation
AKTUELL:
WEITER


THEMEN

KOM2002 (plain)  ADS Medikation

Thread Messages in thread:

reply Re: ADS Medikation , ****** , 17 Dec 2006 12:14
plain ADS Medikation , 06 Dec 2006 19:48
 88926. To top of pageTop   Next message down
ADS Medikation
From: ******
Date: Wed, 6 Dec 2006 19:48:56 +0100
Language: German

 


Reply to this message

Reply to all  

plain
Hallo,
ich habe nach einer langen negativen Biographie mit verschiedensten Antidepressiva (von Anafranil bis Trevilor) und mit ganz vielen Pleiten und Pannen zu der Diagnose ADS (Träumerchen) gefunden. Ich bekomme seit ca. 2 Wochen methylphenitad. mein Freund sagt, dass ich seitdem schon geordneter und strukturierter bin. Bislang konnte ich kaum meinem Freund mitteilen, wenn ich mich etwas geärgert hat, wie es dazu gekommen ist. ich konnte mich einfach nicht mehr wirklich errinern und schon garnicht die Rheinfolge der Geschehnisse wiedergeben. Mit Methylphenitad ging mir erstmal ein Licht auf wie unstrukturiert ich bin. Mein Problem ist, dass die wirkung nach 1 Std. nachlässt (10mg). Ich merke es daran, dass ich mich anstrengen muss einen Gedanken zuendezuführen. Wenn ich dann auch noch einkaufen muss kriege ich richtig Angst, weil ich nicht mehr weiß was um mich rum vor sich geht. Die Geräusche irritieren mich.Wenn diese Situation eintraf und ich konnte nicht nach Hause, z.B weil ich in der Hochschule war, nahm ich die nächste Tablette.Dann ging es wieder. Ich habe meinem Arzt davon erzählt und er war geschockt dass ich auf Eigenregie die Dosis erhöhe. Er hat auch recht nach 7x 10mg am Tag dachte ich, dass jeden Moment mein Herz expodiert. ich bin so unglücklich, dass dieser Zustand nur so kurz andauert. der Docktor hat mir jetzt 10mg retard verschrieben (Medikinet), da habe ich nicht so starke Nebenwirkungen, aber nach 3Std. bin ich wieder die Alte. Ich fühle mich dann wie gelähmt, weil ich wieder nichts hinbekomme.
Wenn ich das dem Doktor erzähle wird er mir kein methylphenitad mehr geben wollen, weil er der Meinung ist es wirkt nicht. Das heißt wiederum, dass ich wieder Antidepressiva nehmen soll. Ich will aber nicht, das ändert nichts, es macht alles irgendwie nur erträglicher. Was soll ich bloß machen ? Ich weiß nicht weiter. Ich habe das Gefühl es ist einfach mein Schicksal und die Wissenschaft tappt in Dunkeln. Das nimmt mir allen Mut.
ist es vielleicht eine andere gedächtnisstörung? welche gibt es denn?
Warum ist der wirkstoff so schnell aus meinem Körper ? Ich habe das Gefühl es wirkt immer weniger. ich kann es hier nicht erklären, dass ist ja mein Problem. Ich kann mich nicht so mitteilen wie ich es möchte. ich bin schon überrascht, dass ich diese zeilen geschrieben habe, so doof es sich anhört.
 89925. To top of pageTop Previous message Previous message  
Re: ADS Medikation (Reply to: 88926 from ****** )
From: ******
Date: Sun, 17 Dec 2006 12:14:02 +0100
Language: German

 


Reply to this message

Reply to all  

reply
Die von ihnen geschilderte "Wirkung" ist tatsächlich zunächst keine spezifische ADHS-Wirkung des Methylphenidat. Eine Wirkdauer von 1 h ist viel zu kurz (üblich wären 3 bis 5 Stunden) und die eigenmächtige Einnahme bzw. wiederholte Einnahme in so kurzen Zeitintervallen ist tatsächlich ein Problem.

Allerdings kann man so aus der Entfernung dazu überhaupt keine individuelle Aussage machen. Allgemein gesprochen könnte es sein, dass sie unter einer höheren Dosierung sehr wohl eine sehr typische Wirkung von Methylphenidat erreichen würden, ggf. auch erst in Kombination mit einem Antidepressivium. Der Arzt müsste so vorgehen, dass man zunächst die inviduelle Einzeldosis bestimmt, bei der ein klassischer Wirkeffekt eintritt. Danach richtet sich, wie lange die Wirkung ist bzw. wie häufig die Einnahme erforderlich ist. Es erscheint mir nicht sachgemäss jetzt schon auf ein Retardpräparat zu wechseln, zumal auch da die Wirkung zu kurz ist (müsste 6-8 h anhalten). Sie benötigen einen Arzt, der sehr individuell mit ihnen die Dosierung vornimmt bzw. ggf auch nochmal die Diagnose hinsichtlich ADHS und etwaiger Begleitstörungen überprüft.

Ihre Situation ist allerdings nicht so ungewöhnlich, in der Klinik sehe ich häufiger solche "Probleme". Meistens findet sich eine Lösung, manchmal aber eben erst nach mehreren Anläufen bzw. einer sehr engmaschigen Dosiseinstellung in Kombination mit der psychotherapeutischen Begleitung.

Martin Winkler
Klinik Lüneburger Heide

You are not logged in
Today's date: Fri, 29 Mar 2024 15:48:09 +0100
KOM 2002