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  Zwanghaftes Putzen
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KOM2002 (plain)  Zwanghaftes Putzen

Thread Messages in thread:

reply Re: Zwanghaftes Putzen , ****** , 04 Oct 2004 08:08
plain Zwanghaftes Putzen , ****** , 03 Oct 2004 23:21
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Zwanghaftes Putzen
From: ******
Date: Sun, 3 Oct 2004 23:21:46 +0200
Language: German

 


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Hallo, ich leide unter dem Zwang zu Putzen.Ich mache meinen Mann damit zum Aussenseiter und möchte dies nicht mehr. Ich putze jeden Tag die Lampen und Bilder in der Meinung, dass diese bestimmt staubig seien, Auch wenn ich mir einrede, dass diese NICHT STAUBIG SEIN KÖNNEN so habe ich doch den Zawang diese abzustauben. Dieses zwanghafte putzen verspüre ich seitem mein Kind 1 Jahr alt ist. Und ich merke auch, dass mir dieses Putzen auf den Geist geht und dass durch diese Putzerei meine Familie zerstärt wird weiss mir aber nicht zu helfen, wie ich diesem Zwang Herr werden kann. Ich möchte soweit kommen, dass wenn ich vom Frühstücks Tisch aufstehen, nicht meine Gedanken um die Sauberheit der Wohnung kreisen, sondern ich die Wohnung staubig sein lassen kann und mich anderen Dingen widmen kann.Wer kann mir dabei helfen ?
Danke
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Re: Zwanghaftes Putzen (Reply to: 34464 from ****** )
From: ******
Date: Mon, 4 Oct 2004 08:08:05 +0200
Language: German

 


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Wie Sie ja selber schon festgestellt haben, leiden Sie wohl unter einer Zwangsstörung. Wir wissen heute, dass es sich hierbei um eine überwiegend (neuro-)biologische Störung handelt, die aber zu ganz erheblichen psychischen Auswirkungen im Alltag führen kann. Psychische Faktoren spielen sicher auch bei der Entstehung und Auslösung der individuellen Symptomatik eine Rolle.

Typisch für Zwänge ist, dass nicht nur Zwangshandlungen (z.B. das unsinnig wiederholte Putzen) sondern auch Gedanken (z.B. "meinem Kind könnte etwas zustossen, wenn meine Putzrituale nicht richtig ausgeführt werden") eine Rolle spielen.

Die Behandlung kann unterschiedliche Bestandteile haben. Neben der Information über die Zwangskrankheit und ihre biologischen und psychischen Grundlagen wird man dann medikamentöse und / oder psychotherapeutische Behandlungsmassnahmen wählen.

Medikamentös haben sich sog. Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (z.B. Cipramil, Zoloft, Fluktin) bewährt. Diese erhöhen die Konzentration des Botenstoffes Serotonin in bestimmten Hirnarealen, die bei der Zwangsstörung eine Rolle spielen. Diese Medikation allein zeigt (bei entsprechend ausreichend hoher Dosierung) häufig schon eindrucksvolle Erfolge.

Psychotherapeutisch dürfte heute die Verhaltenstherapie als Behandlung der Wahl gelten. Im Rahmen der Therapie wird zunächst genauer geklärt, worin das Problemverhalten besteht und welche genauen Auslöser und Folgen es durch die Störung gibt. Wesentliches Kennzeichen der Behandlung der Zwangsstörung ist dann aber die Exposition. Dies bedeutet, dass man angeleitet von der Therapeutin die Situation (Wohnung) aufsucht und NICHT die Zwänge ausführt. Die Zwänge und die nachfolgenden Ketten von Gedanken und Konsequenzen werden also verhindert. Dies löst in aller Regel Ängste und Unruhe bei der Patientin aus. Aber bei entsprechender therapeutischer Vorbereitung macht der Patient dann auch die Erfahrung, dass mit der Zeit die Zwänge an Macht verlieren und ggf. zu ganz normalen Ritualen übergehen. Die meisten Patienten mit einer Zwangsstörung werden zwar immer noch besonder reinlich oder penibel bleiben. Die Zwänge verlieren aber ihre ganz erheblichen Auswirkungen im Alltags- und Beziehungsleben.

Eine solche Behandlung ist sowohl ambulant bei praktisch jedem Verhaltenstherapeuten möglich, es gibt aber auch psychosomatische Kliniken die kompakt ein entsprechendes Therapiekonzept anbieten (z.B. Medizinisch-Psychosomatische Klinik Bad Bramstedt)

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