Ich wurde als Hypo-ADSler diagnostiziert und habe Methylphenidat verordnet bekommen.
Zur Trituration begann ich während 7 Tagen mit 5mg morgens und mittags. Dabei erlebte ich eine etwa 10%ige Antriebssteigerung und Wachheit.
Am Tag 8 steigerte ich auf 10/10/0mg und fühlte eine allgemeine Verlangsamung wie unter Alkoholeinfluss, die einige Stunden über die Wirkungsdauer des Medikaments hinausdauerte.
Am Tag 9 reduzierte ich auf 7,5/7,5/0mg. Diesmal litt ich im Gegenteil unter äusserst unangenehmer innerer Unruhe die wieder weit über die Wirkungsdauer hinausdauerte.
Am Tag 10 nahm ich erst gegen 15Uhr etwa 3mg und reagierte mit mittelstarken Unruhesymptomen.
Die Symptomatik ist letztlich ähnlich. Bewusstseinseinschränkung (Tunnelblick), Dumpfheit, schleppende Sprache, Hibbeligkeit, Vergesslichkeit/Ideenflucht, Reduktion der Impulskontrolle, Verspannung im Nacken und in der Kiefermuskulatur und ein Kater am nächsten Tag.
Es ist schwierig über eine Ursache zu spekulieren. Wenn bei mir in der Klinik ein erwachsener Patient eine derartige Symptomatik schildert, vermute ich Angst bzw. dissoziative Erlebnisse in der Vergangenheit.
Neben der ADHS-Konstitution können sich im Verlauf des Lebens durch die Reizüberflutung bzw. einfach negative Erfahrungen Verletzungen und eben Angstsymptome bzw. "Aussetzer" der Wahrnehmung und des Erlebens entwickeln.
Die Psychostimulantien können zwar nun einerseits die Kontrolle und Selbstwahrnehmung im Sinne der ADHS-Wirkung verbessern. Einige Patienten nehmen jetzt aber eben auch zuvor verdrängte Ängste bzw. Gefühle überhaupt erstmals wahr. Dies kann zu Unruhe bzw. einer veränderten Wahrnehmung von Zeit und Erleben führen. Dies wären u.a Symptome einer dissoziativen Symptomatik.