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  Ist mein Freund psychisch krank?
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KOM2002 (plain)  Ist mein Freund psychisch krank?

Thread Messages in thread:

reply Re: Ist mein Freund psychisch krank? , ****** , 18 Jan 2008 09:03
plain Ist mein Freund psychisch krank? , ****** , 17 Jan 2008 15:04
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Ist mein Freund psychisch krank?
From: ******
Date: Thu, 17 Jan 2008 15:04:42 +0100
Language: German

 


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plain
Mein Freund ist 56 Jahre alt. Er hatte eine schwierige Kindheit mit autoritärem Vater. Nach verschiedenen Jobs, verdiente er in seinem letzten Beruf sehr viel Geld, mußte aber dafür auch ungewöhnlich hart arbeiten. Zu dieser Zeit hatte er eine tiefe Beziehung, die dann zerbrach, als durch das Wegbrechen einen Auftraggebers die Firma, die er und seine Lebensgefährtin führten, ins Schlingern geriet. Er brach unter dem enormen Stress in sich zusammen. Mein Freund hatte diverse Partnerschaften, die jedoch alle nach zwei, drei Jahren zerbrachen. Er verdiente kein Geld mehr und brauchte das Ersparte auf. Nun zog er sich total in die Einsamkeit zurück. Da er Schulden hat, lebt er zum Teil von 100 Euro im Monat.Er hat alte Möbel und alte Dinge gesammelt und gestapelt, die er von Zeit zu Zeit völlig uneffektiv verkauft. Er könnte mit einem Kraftakt das Rad noch einmal herumdrehen, aber er bekommt nichts mehr auf die Reihe.Er spricht immer mit sich selbst, sagt, er habe "mehrere Gesichter". Dabei wirkt er ganz normal und nett. Er kann aber eiskalt sein und versucht auch andere zu manipulieren. Ganz gegen ein Geschäftsgebahren macht er manchmal Dinge, die ihn mehr kosten, als sie einbringen. So stellt er einen Plan auf und wirft ihn dann wieder plötzlich um. Er sagt (scherzhaft?) "er sei Luzifer und würde 150 Jahre alt". Seine Schulden werden immer größer und es läuft auf einen finanziellen Kollaps hinaus. Wir kennen uns jetzt vier Monate und es ist eine emotionale Vertrautheit zwischen uns entstanden. Trotzdem behandelt er mich "taktisch". Er ruft kaum an, wartet, bis ich auf ihn zugehe.
Um kein falsches Bild zu zeichen: Er ist absolut normal, nett, gebildet, aber völlig im HInblick auf seine finanzielle Lage desorientiert. Andererseits geht er methodisch, taktisch ganz zielgerichtet vor,was mich betrifft.
Einerseits will er mit mir ausgehen, mit mir schlafen (ist noch nicht passiert, da ich nicht wollte), andererseits sagt er, dass es nicht ausreiche, er mich nicht liebt. Dann öffnet er sich wieder ganz selten und ich habe den Eindruck, dass er sich selbst als kompliziert sieht und Angst hat.
Wenn ich zu viel auf ihn zugehe, ist das für ihn uninteressant. Andererseits habe ich das Problem, dass ich sonst danebenstehen muss und zusehen, wie er zugrunde geht. Dazu muss ich noch sagen, dass ich zwar verheiratet bin, aber schon mehrere Jahre paktisch alleine lebe. Interessant ist es nur, wenn ich mich zurückziehe.
Da ich aber eine Frau bin, die tatkräftig anpacken kann, könnte ich ihn viel unterstützen. Für mich ist das ein Dilemma, denn soll ich wirklich abwarten, bis er am Ende ist? Zudem fallen seinerseits Äußerungen, dass er mit seinem Leben Schluss machen will.
Mein Freund bezeichnet unsere Beziehung als von meiner Seite als einseitig. Letztendlich ist es im Geben und Nehmen auch so. Ich gebe, er nimmt.
Ich kann keine Linie in seinem Verhalten entdecken: Einerseits will er eine Beziehung zu mir, andererseits nicht. Mich beunruhigt seine Isolation, obwohl er sagt, dass ich seine "Schalen aufbrechen würde". Dasselbe gilt für seinen einzigen Freund, der auch gemerkt hat, dass mein Freund sich ganz konzentrieren muss, um etwas zustande zu bringen.
Es ist etwas Merkwürdiges an ihm. Er bezeichnet sich als etwas Besonderes, spricht von Unternehmungen, die er definitiv nicht bezahlen kann. Er versucht mich konstant zu verletzen. Das tat er ebenso mit seinen früheren Partnerinnen. Dann sagt er Dinge, die er später bereut. D.h. er kann die Wirkung seiner Worte auf andere Menschen nicht einschätzen und wenn andere dann reagieren, ihn verlassen, leidet er.
Wir haben uns zufällig kennengelernt. In so eine Art "Minderwertigkeitskomplex" meint er, ich hätte "Besseres" verdient. Dann träumt er von seiner späteren "Traumfrau", die er sicher trifft, so meint er und die er dann gleich "erkennt".
Ich selbst bin mir unsicher, was ich tun soll. Einerseits verstehen wir uns sehr gut und haben uns gern (wie er selbst sagt). Wir sind befreundet. Soll ich einen Freund "hängen lassen", wenn er todsicher ins Unglück rennt und eventuell Selbstmordgefahr besteht?
Mein Freund raucht und trinkt nicht. Andererseits stellt er sich als Versuchskaninchen für Medikamententests zur Verfügung, redet plötzlich vom Schaden elektromagnetischer Wellen usw.. Er ist überhaupt nicht belastbar und lebt, bedingt durch die schlechte existentielle Situation ständig unter Druck (wegen monatlicher Ratenzahlungen).
Er ist inzwischen zu meinem "Problem" geworden. Ich habe einerseits die Tendenz auf totale Distanz zu gehen, andererseits habe ich den Anspruch an mich, ihn nicht im Stich zu lassen.

Ich hoffe, ich habe ungefähr die Situation darstellen können. Eine Antwort wäre nett!
Gisela
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Re: Ist mein Freund psychisch krank? (Reply to: 117028 from ****** )
From: ******
Date: Fri, 18 Jan 2008 09:03:31 +0100
Language: German

 


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Er nimmt sich, sie geben. Und sie versuchen, die Faszination von diesem Typen zu ergründen. Er macht sich also interessant.
Eigentlich ist es egal, ob er psychisch krank ist. Man könnte überlegen, ob er eine narzistische Persönlichkeitsstörung oder gar eine antisoziale Ader hat. Aber warum ist er zu "ihrem Problem" geworden ? Wenn Sie sich sowas antun müssen, ist es ihre Sache. Vermutlich wird er sie ausnehmen und möglicherweise dafür noch verachten, dass sie es so mit sich machen lassen.

Sie würden ihn nicht hängenlassen, wenn sie sich trennen. Er schlägt sich so durch. Das kann er. Aber er wird sich wohl kaum wirklich ändern (wollen).

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