sehr geehrte damen und herren,
seit ca 2 und 3/4 jahren nehme ich lithium, 675 mg pro tag, hat mir gut geholfen und fuhl mich recht stabil. nun bin ich fur langere zeit in sudamerika und sowohl die medikation -es ist hier wesentlich teuerer-, als auch einen arzt zu finden, sind hier problematisch. und eigentlich möchte ich schon seit langerem das lithium absetzen, wg unerwunschten, evtl-en langzeitwirkungen.
kann ich die dosis selbst reduzieren (von 675mg auf 450 mg oder auf 400 mg, da es hier nur die 400 mg tabl. gibt)? was kann im körper passieren?
ich weiss, dass es zu ruckfall kommen kann; (meine diagnose war man.-depr..)
doch will ich es versuchen, da ich mich stabil genug fuhle und keine angst habe, wieder zu erkranken. (die umstande sind anders und der auslöser der krankheit ist auch weg)
meine einzige sorge ist, was sich biologisch im korper abspielt, wenn ich die dosierung andere: bekommt man anfalle o. ähnl.? kann es mit den blutwerten gefahrlich werden?
habe hier im moment leider wirklich niemanden, darüber zu sprechen.
herzlichen dank für Ihre Antwort
o.sz
Lithium ist ja ein natürlich im Körper vorkommendes Medikament. Wie sie schon selber wissen, ist ein Schutz vor einem Rückfall abhängig von einem individuellen Medikamentenspiegel. Wenn Sie jetzt weniger nehmen, wird dieser optimale Schutz nicht mehr so sicher gegeben sein. Eine etwas niedrigere Dosierung von 400 mg wird vermutlich noch nicht wesentlich das Risiko erhöhen. Sie sollten nur nicht kurzfristig und abrupt die Dosis ganz reduzieren oder aber (noch problematischer) selber erhöhen.
Aus meiner Sicht sollten Sie aber das Risiko für erneute depressive oder manische Episoden gerade in einer neuen Umgebung und Lebensanforderungen nicht unterschätzen. Gerade bei Veränderungen im emotionalen Bereich kann es leichter zu Rückfällen kommen.