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ADHS und Sucht / Selbstmedikation mit Drogen wie Cannabis bei ADHS

Zusammenfassung: ADHS und Sucht können häufig als komorbide Störungen bei Jugendlichen und Erwachsenen beobachtet werden. Die Selbstmedikation mit Zigaretten, Cannabis, Kokain, Alkohol oder auch Essstörungen (Bulimie, Binge-Eating-Disorder, Adipositas) können daher im Zusammhang mit ADHS stehen.

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ADHS und Sucht / Selbstmedikation mit Drogen wie Cannabis bei ADHS

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Frage: 
Schriftsteller: Dr. Martin Winkler

Klinik Lüneburger Heide
Am Klaubusch 21
29549 Bad Bevensen

Tel. 05821-960-0

Erste Version: 21 Apr 2005.
Letzte Änderung: 01 Nov 2005.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen ADHS (Hyperaktivität) und Drogenabhängigkeit?
Welche Drogen setzen ADHS-Jugendliche zur Selbstmedikation ein?

Antwort:

Bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit einem ADHS-Syndrom (Hyperkinetisches Syndrom HKS) ist ein vermehrtes Auftreten von Suchtproblemen lange bekannt. So weisen ADHS-Jugendliche einen früheren Erstkontakt mit Zigaretten und ein Abgleiten in die Nikotinabhängigkeit auf. Nikotin wirkt im Gehirn von ADHS-Patienten an den sog. Dopamin-Transportern ähnlich wie das Medikament Methylphenidat (z.B. Ritalin), d.h. blockiert die Wiederaufnahme des Botenstoffes Dopamin. Natürlich kann aber eine "Selbstmedikation" mit Zigaretten keinesfalls eine angemessene ADHS-Behandlung darstellen!

Immer wieder folgt dann der mehr oder weniger unkontrollierte Konsum von Cannabis. Cannabis scheint zwar das Gehirn zu "beruhigen" und gegen Gedankenrasen oder Grübeln, starke Anspannung und Unruhe zu "helfen". Neben den bekannten Suchtproblemen fördert jedoch Cannabis gerade die Motivationshemmung bzw. Adynamie, die sich bei vielen Jugendlichen mit ADHS findet (dies wird u.a. durch eine Minderung der Hirnaktivität in bestimmten Hirnarealen, die für Antrieb, Planung und Motivation notwendig sind bedingt).

Auch Alkoholmissbrauch und sinnloses Betrinken findet sich bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS deutlich früher und stärker ausgeprägt als bei Gleichaltrigen ohne ADHS.

ADHS und Alkohol

Nicht selten finden sich dann bei der Drogenanamnese von Polytoxikomanen Patienten (d.h. Süchtige, die verschiedene Drogen missbraucht haben) eine ensprechende ADHS-Veranlagung. Häufiger berichten Kokainabhängige von einer scheinbaren Besserung ihrer Leistungsfähigkeit und Konzentration, wenn eine ADHS-Veranlagung vorliegt. Auch hier führt dann aber der Kontrollverlust durch die Abhängigkeit von der Substanz zur bekannten Abwärtsspirale der Drogensucht.

Bei Mädchen scheint besonders der Nikotinmissbrauch und der frühere Missbrauch von Tabletten bzw. Ecstacy eine Rolle zu spielen. Daneben beobachten wir Selbstverletzungen und andere Formen der Selbschädigung als dysfunktionalen (d.h. kurzfristig zwar scheinbar wirksamen, langfristig natürlich schädlichen Versuch der Selbsttherapie). Möglicherweise stehen auch Esssüchte (Bulimie, Binge-Eating Störung oder restriktive Verhaltensprobleme einer atypischen Anorexie) in diesem Zusammenhang. Mehrere Patientinnen berichten, dass sie über Essanfälle bzw. Kotzen eine Art "Ventil" gegen starke innere Anspannung oder Bewegungsdrang zu haben. ADHS und Bulimie / Bulimia nervosa

Bisher wird der mögliche Zusammenhang von ADHS und Sucht zwar von der ADHS-Forschung berücksichtigt, selten jedoch in Therapiekonzepte der Suchttherapie einbezogen. (Hier wäre ich dankbar, wenn sich Suchtkliniken melden würden, die ADHS-Patienten gezielt behandeln). In unserem Rehabilitationskonzept können wir nur Erwachsene aufnehmen, bei denen die akute Abhängigkeitsproblematik nach einer Entgiftung entaktualisiert ist. Ob für den jeweiligen Patienten dann eine Entwöhnungstherapie bzw. "gleich" eine ADHS-Rehabilitationsmassnahme sinnvoll ist, kann man häufig nur im Einzelfall entscheiden.

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Information: Die medizinischen und psychologischen Informationen auf dieser Seite sind allein zur Information über Medizin und Psychologie gedacht. Die Texte ersetzen nicht die Beratung durch einen Arzt oder Psychologen. Die Auskunft auf unserem Gesundheitsportal ersetzt nicht eine Diagnostik und Behandlung bei einem Arzt bzw. Psychiater oder Psychologe. Sie sollten daher nicht anhand der alleinigen Informationen eine bestehende Behandlung ändern. Wenn Sie fehlerhafte medizinische oder psychologische Antworten gefunden haben, schreiben Sie bitte an info@web4health.info.
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