Mein Sohn nimmt seit jetzt 3,5 Wochen Strattera. Angefangen mit 25 mg und jetzt 40 mg. Körpergewicht 40 kg.
Diagnosestellung mit ausführlichen Tests auf ADHS gesichert.
Problem jetzt: Er liegt sehr viel im Bett und kann nicht für irgendetwas motiviert werden, es sei denn der Fernseher ist an oder er kann am PC spielen.
Zusätzlich hat er Probleme mit dem Stuhlgang und ist zeitweise recht aggressiv.
Ich wäre froh, wenn Sie mir antworten würden, weil die Situation für mich als Mutter sehr belastend ist.
Vielen Dank im Voraus.
Zunächst einmal liegt (vermutlich) keine Überdosierung von Strattera vor. Die Einstellung erfolgte formal fachgerecht, da man nach einer Anfangsdosis von 18 oder 25 mg auf eine Dosierung von 1,2 bis 1,4 mg pro Kilogramm Körpergewicht aufdosiert. Die Wirkbeurteilung ist bei Stratter meist erst 4-6 Wochen nach Erreichen der Enddosis möglich.
Auch die geschilderten Nebenwirkungen sind eigentlich nicht in Beziehung zu Strattera zu sehen (Aggressionen können eine Nebenwirkung sein, aber ich würde es erstmal nicht darauf beziehen). Sie schildern vielmehr Verhaltensprobleme, die leider auch so für ADHS-Kids typisch sind und eher mit einer fehlenden Tagesstrukturierung einhergehen. Man müsste also klären, ob ihr Sohn Schlafstörungen hat, wann er aufsteht, wie es mit den Mahlzeiten ist. Zudem müsste man (z.B. in einer begleitenden Verhaltenstherapie) andere Freizeitaktivitäten statt PC und Ferseher entwickeln. Sie sollten unbedingt mit dem behandelndem Arzt / Ärztin darüber sprechen.
Sollten sich insgesamt keine Verbesserungen unter Strattera ergeben, wäre eben auch eine Stimulantientherapie in Kombination mit Verhaltenstherapie zu diskutieren