Meine Mom(59) kann nicht mehr mit Geld umgehen, ständig bringt sie zuviel vom Einkaufen mit. Seien es Lebensmittel, Nippes Dippes und vieles mehr, außerdem schwört sie auf den TV-Sender QVC und Tuppa (alles ist voll damit, mitlerweile habe ich bereits auch schon einges doppelt von ihr geschenkt bekommen, obwohl ich nichts brauche)! Das Konto ist ständig überzogen und trozdem kommt sie mit neuen Dingen an: Ach dies und jenes bräuchte mann! und wenn man sie fragt wovon sie das bezahlen will, dann heißt es: es gibt ja Finanzierungen! Wenn sie was kauft heißt es immer: das war ja so günstig, ein Schnäppchen habe fast die hälfte nur gezahlt und und und.
Gibt es irgendwelche Tips, Ratgeber, oder Beratungcentren an die man sich wenden kann?
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Eine Sorgende Tochter
Grundsätzlich gibt es verschiedene Ansprechpartner für "nicht-stoffgebundene" Süchte. Zunächst sollte dies der Hausarzt sein, der die Patientin ja jahrelang kennt. Hier kann eine erste Abschätzung der Problematik erfolgen. Häufig stehen andere psychiatrische Erkrankungen wie Depressionen, Angst, Essstörungen, andere Suchterkrankungen oder auch eine nicht erkannte Aufmerksamkeits/ Hyperaktivitätsstörung an, die man durch eine gezielte psychiatrische Diagnostik und Behandlung abklären lassen sollte.
Nur : Ihre Mutter wird ja so zunächst keine Krankheitseinsicht haben (bzw. weiss man ja auch noch nicht, ob es kranheitswertig ist).
Neuere Forschungsuntersuchungen belegen, dass man prinzipiell durch eine Verhaltenstherapie gute Ergebnisse zur Kontrolle des Kaufverhaltens erzielen kann. Hierzu bietet die Uni Erlangen eine spezielle Telefonsprechstunde an (siehe unter
http://www.psychosomatik.klinikum.uni-erlangen.de/e1844/e198/e202/index_ger.html/)
Letztlich würden aber auch Schuldnerberatungsstellen bzw. Beratungsstellen der Diakonie oder anderer Träger eine Hilfestellung anbieten. Auch beim Sozialpsychiatrischen Dienst (meist am Gesundheitsamt) sollte man ihnen Anlaufstellen vor Ort benennen können.
All dies ist insofern aber eben nur ein schöner Gedanke, da ihre Mutter zunächst bereit für Hilfe sein muss.