Sorry, wenn ich es so direkt schreibe : Ab so missbrauchen sie letztlich nur die ADHS-Medikation. Sie beschreiben keine ADHS-Wirkung der Stimulanzien sondern allein eine Wachmacherfunktion. Kein Wunder, dass es da nicht hilft.
Aus der Distanz ist natürlich keine individuelle Therapieempfehlung zu geben. Aber ich kläre bei meinen Patientinnen mit einer derartigen Problematik folgende Fragen ab :
1. Liegt eine Schlafstörung vor (z.b. nachts nicht Einschlafen, morgens totmüde sein. Bei ADHSern kann ein Schlafphasenverlagerungssyndrom vorliegen, dass man ggf. mit Stimulanzien, mit Melatonin oder aber auch ein Antidepressivum behandeln kann. Natürlich auch mit Schlafhygiene-Massnahmen
2. Liegt eine Depression, liegt eine intermittierende Dysphorie bei ADHS oder eben eine Borderline-Persönlichkeit vor. Das kann auch schon wieder erhebliche Konsequenzen haben. 40-60 Prozent der Borderline-Diagnosen sind eigentlich pure ADHSlerinnen (das meine nicht ich, sondern Prof. Bohus aus Mannheim. Ich würde die Zahlen sogar noch höher ansetzen).
3. Welche Masssnahmen der psychosozialen Therapie bzw. Psychotherapie wurden schon ausgeschöpft?
Alles Fragen, die man so nicht online klären kann. Ich kann nur feststellen, dass man sehr wohl Hilfen finden kann. Es ist nur verdammt schwer, entsprechende Fachleute zu finden.
MFG
Dr. Martin Winkler