Hallo,
meine Kollegin leidet seit einem Autounfall vor 2 Jahren
an Hyperakusis.
Sie hat schon viel ausprobiert aber nichts hilft dauerhaft.
Ständig wird sie mit diversen Hörtests gequält.
Was kann sie tun um etwas Erleichterung zu erfahren?
Sie wohnt in Hamburg.
Grob gesagt muss man bei der Geräuschüberempfindlichkeit (Hyperakusis) unterscheiden, ob :
a) normales Gehörvermögen vorliegt (Normakusis) oder aber ein
b) ein - oder beidseitiger Hörverlust / Hörminderung vorliegt
und
begleitende Ohrgeräusche (Tinnitus) bestehen oder nicht
bzw.
ein Vermeidungsverhalten für Geräusche (Phonophobie) vorliegt.
Gerade bei einem akuten Unfallereignis sollte man überprüfen, ob eben auch eine Angstsymptomatik bzw. ein psychisches Trauma eine Rolle spielt.
Die Behandlung der Hyperakusis richtet sich eben nach diesen verschiedenen Kriterien. Eine der Behandlungsmöglichkeiten ist die sog. Tinnitus-Retraining Therapie (TRT), die sich auch auf Hyperakusis bezieht. Neben einer Informationsvermittlung über die Tatsache, dass sich die Geräuschempfindlichkeit weniger im Ohr als mehr im Hörsystem abspielt, werden Richtlinien im Umgang mit der Problematik vermittelt. Hier gilt es, das Prinzip "Stille ist Gift" zu verstehen. Auch wenn Patienten mit Geräuschüberempfindlichkeit Ruhe suchen, ist doch eine permanenter Geräuschpegel in Form von sog. weissem Rauschen wohl am ehesten hilfreich, um das Gehirn umzutrainieren. Dies kann u.a. mit besonderen Geräuschgeneratoren gelingen.
Spielt die Verarbeitung der psychischen Folgen und Belastungen der Hyperakusis eher die Rolle bzw. hat sich Vermeidungsverhalten und Angst vor Geräuschen entwickelt, sollte eine spezielle Psychotherapie erfolgen.
Geeignete Ansprechpartner kann die Tinnitusliga (www.tinnitusliga.de) vermitteln