Letztlich muss man davon ausgehen, dass ihr Freund ein
Suchtproblem hat, dass er in typischer Art bagatellisiert. Selbst wenn er nicht die formalen Kriterien einer Alkoholabhängigkeit erfüllen sollte, so hat er doch eine erhebliche Wesensänderung durchgemacht, die sich leider nicht so von allein verändern wird. Dabei ist es unerheblich, ob er nun eine vorbestehende psychische Störung hat, die durch Alkohol verstärkt wird oder aber diese Problematik erst durch Alkohol verursacht wurde.
Das Problem ist halt nur, dass ihm die Einsicht bzw. die Konsequenz fehlt, sich dieser Problematik zu stellen. Er müsste sich an eine Suchtberatungsstelle wenden, damit man überhaupt erstmal genauer eine Bestandsaufnahme machen kann. Eine Psychotherapie ist im besoffenem Zustand bzw. bei fehlender Einsicht in eine Alkoholkrankheit kaum möglich.
Sie selber müssten lernen, sich konsequenter abzugrenzen. Damit meine ich, dass sie auch über eine (vorrübergehende oder dauerhafte) Trennung nachdenken müssten. Er wird sich ja nicht so von sich aus ändern. Höchstens wenn er merkt, dass sie es ernst mit einer Trennnung meinen bzw. nicht länger gewillt sind, seine Störung zu decken bzw. sich gefallen zu lassen.