Sie schildern tatsächlich eine Problematik, in der man keinen guten Rat geben kann, gerne aber möchte.
Zunächst ist schon die diagnostische Zuordnung schwierig. Es könnte sich um eine schwere depressive Reaktion mit psychotischen Merkmalen handeln. Es könnte aber auch eine hirnorganische Wesensänderung bei dementieller Entwicklung oder einer anderen organischen Ursache sein, ja auch eine Reaktivierung alter Traumata im Alter ist möglich.
Vermutlich besteht keine vitale Gefährdung im Moment. Das ist toll gesagt oder geschrieben, denn sie machen sich ja völlig berechtigt Sorgen um seine Gesundheit. Und keine Frage : Er ist behandlungsbedürftig, kann dies aber möglicherweise krankheitsbedingt nicht einsehen.
Die Einschaltung des sozialpsychiatrischen Dienstes war schonmal ein guter Weg. Wie die Kollegen dort aber richtig bemerken, ist eine Zwangseinweisung nur bei ganz akuter Eigen- oder Fremdgefährdung möglich.
Ich persönlich hätte weniger Angst vor der Klinik selber bzw. den möglichem "Knacks" durch eine dortige Behandlung. Man könnte es doch viel eher als Chance sehen. Nur wird es dazu im Augenblick kaum kommen, weil eben die Akutgefährdung nicht besteht.
Eine weitere Option wäre die Einrichtung einer Gesetzlichen Betreuung bzw. eine Unterbringung in einer Psychiatrie nach dem Betreuungsgesetzt. Das wäre aber de facto eine Entmündigung.
Eine Idee kann ich so auch nicht liefern. Vermutlich würde ich einen Pflegedienst engagieren, der sich einmal täglich um ihn kümmern soll. Wohl wissend, dass er möglicherweise die Tür nicht aufmacht.
Bleiben Sie hartnäckig beim Hausarzt und machen sie deutlich, dass sie als Angehörige die Verantwortung nicht übernehmen können / wollen.
Mehr können / dürfen sie leider derzeit wohl nicht machen können.