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  ADS und zu viel Träume/ weniger Tiefschlaf in der Nacht?
  Re: ADS und zu viel Träume/ weniger Tiefschlaf in der Nacht?
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KOM2002 (sad)  ADS und zu viel Träume/ weniger Tiefschlaf in der Nacht?

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reply Re: ADS und zu viel Träume/ weniger Tiefschlaf in der Nacht? , ****** , 16 Nov 2009 21:29
sad ADS und zu viel Träume/ weniger Tiefschlaf in der Nacht? , ****** , 12 Nov 2009 20:55
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ADS und zu viel Träume/ weniger Tiefschlaf in der Nacht?
From: ******
Date: Thu, 12 Nov 2009 20:55:47 +0100
Language: German

 


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sad
Hallo,
ich wäre unglaublich dankbar für eine Antwort.
Ich bin 40 Jahre alt und habe schon einen längeren Leidensweg hinter mir. Vor zwei Jahren war ich wegen totaler Erschöpfung, Antriebslosigkeit und schlechtem Schlaf das erste mal beim Arzt (wobei das nicht der Anfang des Leidens war, das geht noch viel weiter zurück, manches bis in die Kindheit). Typisch für mich sind schon immer viele wirre Träume, nicht unbedingt belastende Albträume, eher einfach zu viele (oft hab ich den Eindruck, mehrere gleichzeitig, habe jede Nacht ca. 4-5 Traumerinnerungen und sehr oft das Gefühl dass ich gar nicht richtig schlafe. Die ganze Nacht nicht. Ob ich 10 Minuten nach dem Einschlafen geweckt werden, nach 30 Minuten, nach 60 Minuten, egal wann in der Nacht - ich wache IMMER aus einem Traum auf, NIE aus einer traumlosen Phase. Die Fülle der Träume oder auch der fehlende Tiefschlaf schlaucht derart, dass ich morgens eigentlich 2-3 Stunden brauche, bis ich richtig wach bin, ich muss mich eigentlich tagsüber von der Nacht erholen. Und bin nach zwei Stunden schon wieder müde. So ist mir oft schon beim Aufstehen zum heulen. Deshalb lag auch der Depressionsverdacht nahe, weshalb ich auch eine Therapeutin aufsuchte, bei der ich auch noch bin.

Ich war im Schlaflabor: kein Schlaf-Apnoe, kein Restless Legs, keine
Narkolepsie. Alles andere scheint ja schwieriger zu diagnostizieren zu sein. Keine Tiefschlaf-Phase 4 und Tiefschlaf-Phase 3 ca. die Hälfte des normalen Tiefschlafs. Eine Ärtzin meinte, dass vielleicht eine "Schalter" zwischen Zwischenhirn und Großhirn, der in der Nacht bei anderen abgeschaltet wird nicht umgelegt wird. So hat sie es erklärt. Allerdings wurde in den Schlaflabor-Nächten nicht zu viel REM-Schlaf festgestellt. Interessanterweise aber wohl viele unerklärte Augenbewegungen und Arousels des Gehirns.
Insgesamt klingt das ja wirklich nicht sehr erholsam auch im Labor-Bericht, wobei die Ärzte diese Details zunächst weniger interessiert haben. Erst nachdem die Schlafberatung zu Ende war, alle möglichen Fragebögen (und auch die Therapeutin) gemeint haben, dass ich nicht wirklich depressiv bin (sondern einfach verzweifelt und erschöpft) und klar war, dass ich (wieder) jede Nacht durchschlafe und 8-10 Stunden schlafe und trotzdem bleiern müde bin, so dass ich das Gefühl habe es tut körperlich weh und es davon zunehmend weniger Ausnahmen gibt, werden jetzt noch andere Wege gesucht. Und dass es nicht an der Anspannung liegt mit der ich ins Bett gehe, ich habe sogar eine Weiterbildung zurr Entspannungspädagogin gemacht. Aber die Ärzte haben auch gesagt, dass bei den biochemischen Prozessen im Gehirn eben auch noch Vieles ungeklärt ist.

Natürlich wurde in den letzten 2 Jahren viel untersucht (Schildrüse, Ultraschall der inneren Organe, zuletzt CT). Soweit nichts Auffälliges. Allerdings geht es körperlich dennoch kontinuierlich bergab. Ich nehme unerklärlicherweise jeden Monat ca. ein Kilo zu, habe Bluthochdruck entwickelt (der aber gut eingestellt ist), grünen Star, der gelasert werden musste. Insgesamt habe ich das Gefühl sehr schnell zu altern (vielleicht auch weil bei diesen Dingen oft der Satz fällt - "dafür sind Sie eigentlich noch zu jung" - und natürlich weil ich nur noch das Nötigste machen kann). Ich habe Angst wegen meiner Arbeit und Angst mein Kind bald nicht mehr versorgen zu können und zunehmend, dass mir niemand helfen kann.

Natürlich ist man da sehr hellhörig für alles. Bin im Internet auf ADS und Hypoaktivität gestoßen und die Sendung "Zappelphillip wird erwachsen gesehen". Ich habe dabei Gänsehaut bekommen und zweimal musste ich weinen (einmal bei dem Text von Peter Fox und einmal bei dem Satz wie das Leben eine tägliche wahnsinnige Anstrengung bei Betroffenen sein kann).

Es trifft einfach sooo viel auf mich zu. Ich bin das zartbesaitete, sozial ängstliche, zurückhaltende, leicht am Wasser gebaute Kind gewesen. Emotionale sehr labil nach wie vor, innerlich unruhig und habe bis heute wahnsinnige Schwierigkeiten alltägliche Dinge in Angriff zu nehmen, wie Rechnung bezahlen, etwas termingerecht in Angriff nehmen, mich nicht zu verzetteln. Ich verliere mein Handy während ich meinen Schlüssel suche. Chaotisch, kreativ, phantasievoll, hilfbereit, Angst vor negativer Bewertung, neugierig und beigeisterungsfähig (letzteres kann ich aber jetzt nicht mehr umsetzen, zuuuuu schwach jetzt. Aber es geht nicht das Interesse verloren, nur die Kraft!). Latent ungeduldig (absolute Unfähigkeit sich an Supermarkt-Schlangen länger als 2 Minuten anzustehen ..., auch Ungeduld im Gespräch) uvw.

"Der Hypoaktive ist der, der das Zappeln im Kopf hat" - das war so der Schlüsselsatz für mich in dem Film, der mich auch zu dieser Mail bewogen hat.
Genau so ist es. Mehrere Gedankenstränge, oft sehr durcheinander und "springend" ziehen den ganzen Tag in ewige Endlosschleifen, durch meinen Kopf.

Und offensichtlich geht das in der Nacht weiter. Jetzt meine eigentliche Frage: Davon, dass das Gehirn bei ADS den Schlaf auch beeinträchtigt habe ich wenig finden können. Aber wäre das nicht auch logisch?

Bzw. wie könnte das in meinem Fall einzuordnen sein (mit oder ohne ADS): Eine Reizüberflutung und ein Nicht-ablegen-Können, dass sich in den Träumen weiter fortsetzt? Genauso fühlt sich das an, dass die Gedanken des Tages noch weiter fortgesetzt werden, aber gleichzeitig alles andere und Vergangenes dazukommt, um durch den Kopf zu fließen. Absolut schrecklich. Mir fällt dabei auch auf, dass ich sooo viel noch von Sachen aus der Kindheit träume, von Leuten von ganz früher von uralten Sachen (die nicht mal Probleme waren). Einfach als wird nichts abgelegt und müsste Nacht für Nacht neu bearbeitet werden. Und je älter ich werde, kommt ja immer mehr dazu.

Jetzt hab ich mich zwischen meinen Fragen irgendwie verzettelt ;-) ...

Ich bin jedenfalls für jede Anregung, jede Antwort, jedes Weiterleiten, jede Studie, an der ich mich beteiligen könnte, dankbar. Ich verliere langsam jede Lebensfreude, weil es immer schwerer wird den Tag rein körperlich zu bewältigen. Dabei schaffe ich Job (wiss. Mitarbeiterin im pädagogischen Bereich und eigentlich auch sehr gerne Autorin) und Kind gerade noch, habe aber das Gefühl, das geht gar nicht mehr lange gut. Als Alleinerziehende habe ich natürlich besonders viel Angst vor dem Tag, an dem ich es vielleicht gar nicht mehr schaffe auszustehen.

Vielen Dank fürs Lesen (ich denke so war das mit dem Eingeben einer Frage nun wirklich nicht gemeint) und (vielleicht) Antworten und herzliche Grüße.









































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Re: ADS und zu viel Träume/ weniger Tiefschlaf in der Nacht? (Reply to: 143493 from ****** )
From: ******
Date: Mon, 16 Nov 2009 21:29:04 +0100
Language: German

 


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Ihre Frage ist sehr gut und letztlich beschäftigt sie mich schon seit längerer Zeit. Umso schwerer ist sie zu beantworten.

Ich versuche es mal kurz :
1. ADS vom unaufmerksamen Subtyp und eine quasi lebenslange Beeinträchtigung durch Schlafstörungen bzw. "nicht weg-geträumte" emotionale Erlebnisse, die wie sich anhäufende Traumata wirken, sind kaum zu unterscheiden.
2. Nimmt das Gehirn unter "Stress" bzw. Ambivalenz / Irritationen Informationen auf, werden diese nicht als Erfahrung, sondern als nicht zu löschende Warnungen registriert. Diese "Alarme" sammeln sich an. Gemeinerweise werden sie bei jeder neuen ähnlichen Situation auf einmal aktiviert. Was zu einer emotionalen Überflutung führt.
3. Das ADHS-Gehirn hat ein Mangel an REM-Schlaf = es werden zu wenig emotionale Erlebnisse im Traum wegsortiert. Häufig liegt eine Verlagerung bzw. Beeinflussung der Tag-Nacht-Phasen vor. Hier kann u.a. Melatonin helfen (aber leider nicht allein)

Es gibt sogar eine Behandlung bzw. Selbsthilfemethode für ihre Probleme. EMOFLEX

Das Problem ist nur, dass es halt eine Eigenerfindung von einem Freund von mir ist (Johannes Drischel) und somit nicht als offizielle Erklärung oder gar Therapie gilt.

Wenn sie mehr darüber wissen wollen bzw. sich selber damit beschäftigen wollen, gibt es auch Workshops zur Selbstanwendung (mehr dazu unter http://www.besser-als-erwartet.de) oder per persönlicher Nachfrage.


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