Mein Sohn ist 9 Jahre alt hat ADHS und begann zuerst mit Medikinet 20 mg. Wir mussten dieses absetzen da er vermehrte Gesichtstics und unwillkürliche Kopfverrenkungen aufzeigte. Wir wechselten auf Methylphenidat 10 mg und es wurde ein wenig besser aber die Tics waren immer noch da. Seit 2 Tagen nimmt er nur noch 5mg Methylphenidat und die Tics sind wieder weniger geworden aber sind noch da. Meine Befürchtungen sind das die Tabletten bei geringer Dosis nicht mehr Ihre Wirkung zeigen und er wieder sehr Unkonzentriert in der Schule ist und das er es nicht verträgt wegen der Tics. Meine Frage an Sie. Soll er Methylphenidat weiternehmen oder empfehlen Sie uns ein anderes Medikament?
Bitte klären Sie derartige Fragen mit dem behandelnden Kinderarzt bzw. Kinderpsychiater.
Grundsätzlich gesprochen ist es so, dass Methylphenidat in aller Regel keinen negativen Einfluss auf die Tic-Störung hat. Es kann aber sein, dass im Rahmen der Anpassung der Medikation ein erhöhter innerer Stress herscht, der bei ihrem Sohn kurzfristig zu einer Verschlechterung der Tics führt. Ob nun der gleiche therapeutische Effekt des MPH auch bei der niedrigen Dosis auftritt, muss man sehen.
Eine Alternative könnte ja Atomoxetin (Strattera) darstellen. Dort diskutiert man, dass es weniger Einfluss auf eine Tic-Störung geben soll. Allerdings würde die Neueinstellung in aller Regel etwas dauern und nicht alle Kids vertragen das Medikament gut bzw. haben die gleiche therapeutische Wirkung wie bei einer Stimulantienbehandlung.