Zunächst - ADHS-typisch - eine Randbemerkung : 25 mg Strattera ist reichlich wenig ....
Zum Dopamin : So pauschal kann man es natürlich nicht stehenlassen. Aber ADHSler müssen sich mehr anstrengen, um "Glück festhalten zu können". Ich beschreibe es immer so, dass der Dopaminstaubsauger überaktiv ist. Dopamin wird zwar ausgeschüttet, aber sofort von der (präsynaptischen) Zelle wieder aufgesaugt. Nur bei besonders tollen, neuen, herausfordernden Situationen wird somit genügend Dopamin freigesetzt, das auch an der nächsten Zelle ankommt. Das erklärt ja gerade, warum sich ADHSler immer wieder neuen Herausforderungen (Kicks) mit Dopaminausstoss suchen müssen.
Nun ist damit nicht unbedingt Glücksempfinden weg. Es gibt verschiedene Botenstoffe, die daran geknüpft sind. Zufriedenheit wäre eher über Serotonin vermittelt. Und allgemein kann man nicht so behaupten, dass es so einfach ein Problem der Botenstoffe allein ist. Das ist nur ein Teil des ganzen Problems.
Ich würde mal sagen, ADHSler empfinden Glück anders. Meine Patienten können beispielsweise häufiger einen Flow-Zustand erzielen (und mit einigen Tricks auch halten) als die STINOS (ohne ADHS). Das kann viel toller und lebendiger und auch entspannender sein als das stinknormale Dopamin....