Hallo,
seit einiger Zeit verhält sich meine Freundin nach dem Essen äußerst komisch.
Jedesmal wenn wir irgendwo zusammen gegessen haben, sei es nur zu Hause, bei Freunden, Eltern,... geht Sie ca. 10-20 Minuten nach dem Essen auf die Toilette. Meistens dauert es auch etwas länger (ca. 2-5 Minuten) als das man für einen normalen Toilettengang benötigt. Das auffällige ist, dass Sie das wirklich jedesmal nach dem Essen macht. Ein Brechgeräusch oder ähnliches ist nicht zu hören.
Wenn ich irgendwann danach auf die Toilette gehe, finde ich meistens in der Toilettenschüssel minimale Rückstände, die wie Erbrochenes aussehen, meistens noch unverdaut. (Zumindest sieht es so aus).
Zur Psychologie ist muss ich noch hinzufügen, das Sie ab und zu sagt dass Sie zu dick sei (was meiner Meinung nach nicht stimmt), dies aber relativ gelassen nimmt. Sie hat aber tatsächlich ein bisschen an Gewicht zugenommen, allfenfalls aber 3-4 kg, was bei Ihrer Figur aber kein bisschen stört, eher im Gegenteil. An Ihrem Wesen hat sich nichts verändert, Sie ist nach wie vor ein fröhlicher Mensch, die gerne Leute um sich hat und gerne feiern geht. Sie ist 29 Jahre alt.
Da ich mir überhaupt nicht sicher bin, ob meine Vermutung richtig ist, habe ich Angst Sie darauf anzusprechen, da dies schon eine ziemlich heftige "Verdächtigung" ist und ich wie gesagt nicht weiß, ob es wirklich stimmt.
Sprechen die o.g. Symptome für eine Bulimie-Krankheit, oder kann es auch andere Ursachen haben? Wie soll ich Sie am Besten darauf ansprechen?
Vielen Dank für die Hilfe.
Grüße aus Wiesbaden
Ehrlich gesagt : Könnte schon sehr gut sein.
Eine Essstörung wie die Bulimie ist ja der Versuch, über eine Regulation des Essverhaltens bzw. Nahrungszufuhr (oder Erbrechen, Einnahme von Abführmittteln, Sport) ein seelisches Ungleichgewicht oder Problem zu verdecken oder im Zaum zu halten. Dafür spricht dann, wenn nach "aussen" ein heiler Schein aufrecht erhalten wird.
Wenn eine Frau wirklich nach jeder Mahlzeit zur Toilette geht, dann ist es "verdächtig", wenn sich damit eben auch Befürchtungen um das eigene Gewicht verbinden.
Ich denke schon, dass sie zumindest ihre Sorge offen ansprechens sollten. Es mag sein, dass sie dadurch irritiert wird und entsprechend reagiert. Aber wenn sie eine Bulimie hat, ist sie auch entsprechend reizoffen für ihre Irritationen und wird spüren, dass sie verunsichert sind. Was sie wiederum nur stärker unter Druck setzt. Daher lieber offen damit umgehen als rumeiern.