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  Depressionen und Alkoholismus - Borderline
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KOM2002 (plain)  Depressionen und Alkoholismus - Borderline

Thread Messages in thread:

reply Re: Depressionen und Alkoholismus - Borderline , ****** , 06 May 2009 22:05
plain Depressionen und Alkoholismus - Borderline , ****** , 06 May 2009 12:16
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Depressionen und Alkoholismus - Borderline
From: ******
Date: Wed, 6 May 2009 12:16:12 +0200
Language: German

 


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Hallo Expertenteam!
Meine (Ex) Freundin ist 29 Jahre alt und leidet seit Ihrer Kindheit unter Depressionen und Angst vor dem Alleinsein (Verlassen werden).
Ihr Vater war früher schon Spielsüchtig und hat getrunken und Ihre Mutter hat auch getrunken und hat Angstzustände (aber nicht so akut). In der Pubertät hat meine Ex-freundin angefangen zu trinken und immer mehr Party zu machen. Wir waren über 4 Jahre zusammen und ich habe alles für sie getan und war immer für sie da, obwohl sie alleine weggegangen ist, sie bis in die Morgenstunden besoffen hat und mich sogar betrogen hat. Sie ist am nächsten Tag immer nur am weinen gewesen. Auch ihr Hartz IV Geld war immer schon Mitte des Monats alle. Sie war lange Zeit krank geschrieben wegen Ihrer Depressionen und hat vor 3 Jahren eine stationäre Therapie in einer Suchtklinik abgebrochen. Während dieser Therapie hatte sie einen Mitpatienten kennengelernt und sich in diesen verliebt. Als sie dann wieder zu Hause war, hat sie gemerkt, dass sie mich doch so sehr liebt und ich bin wieder mit ihr zusammen gekommen. nun hat sie im vergangenen November wieder eine Therapie in Bad Essen (ebenfalls Suchtklinik) gemacht. Sie hat sich wieder in einen Mitpatienten verliebt.. nur diesmal so heftig, dass sie mich nicht nur verlassen hat, sondern nur noch an ihn denkt und nix anderes mehr macht und sich komplett aufgegeben hat, nur um mit ihm zusammen zu sein. Sie sehen sich selten, da er 200Km von ihr entfernt wohnt. Ich denke, dass sie während der Therapie diesem Typen alles erzählt hat und den Therapeuten so gut wie nix. Die Diagnose ist jedenfalls, dass sie jetzt gesund geschrieben wurde (auch für das Arbeitsamt) und nur zu so etwas wie den anonymen Alkoholikern gehen soll... ich glaube aber schon seit langer Zeit, dass sie so etwas wie Borderline Syndrom hat... viele Symptome und Verhaltensmuster deuten darauf hin. Ich bin entsetzt, dass man sie vom Alkoholismus befreit (was übrigens schon wieder fast hinfällig ist, da sie schon wieder ein paar mal alkohol getrunken hat)aber sich um die ganzen anderen Probleme nicht ausreichend gekümmert hat. Sie ist ihrem neuen Freund regelrecht hörig und er hat sie schon ein paar mal sitzen lassen, obwohl beide erst seit 8 Wochen aus der Klinik sind. Sie wollte mich heiraten und ein Kind mit mir und sie hatte so viele Träume und jetzt nur noch ihn... Ich weiß, dass es mich eigentlich nichts mehr angehen sollte, aber ich mache mir große Sorgen um Sie. Warum kümmert man sich nicht um die Depressionen, die schon viel länger da sind, als der Alkohol in ihrem Leben. Wieso verliebt sie sich in einen Mitpatienten, und verläßt mich, wenn sie damit all ihre Träume und Wünsche begräbt. Sie ist nicht mehr in der Lage ein eigenes Leben zu führen und will sich keine Arbeit suchen, weil sie dann ja nicht mehr für 5 Tage am Stück zu ihm fahren kann. Er sagt, dass er in einem halben Jahr bei ihr einziehen will. Das wird sie so lange nicht schaffen und aushalten! Kann ich irgend etwas tun und ihr helfen oder wie kann ihr geholfen werden??? Ich möchte auch meinen Frieden finden und das ist sehr schwer, wenn ich daran denken muss, dass sich nichts verbessert hat... trotz der Therapie, die sie, sogar mit freiwilliger Verlängerung, abgeschlossen hat. Danke für Ihre Hilfe!! Ich möchte gerne spenden, allerdings weiß ich ja nicht, wie seriös das ganze hier ist. Meine Spende folgt garantiert bei einer Antwort auf mein Anliegen. Es ist mir wirklich wichtig.
Viele Grüße und DANKE
B
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Re: Depressionen und Alkoholismus - Borderline (Reply to: 138380 from ****** )
From: ******
Date: Wed, 6 May 2009 22:05:53 +0200
Language: German

 


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Eine klare Antwort oder Hilfe kann es natürlich so nicht geben. Die Frage, warum sich ihre Freundin so verhält ist spekulativ und man könnte sich fragen, was die Antwort denn bringt. Ändern werden Sie sie nicht und sie wird sich vermutlich auch nicht ihnen zuliebe ändern.

So wie sie es schildern klingt es danach, dass sie wenig Halt bzw. Bindung aufrecht erhalten kann. Möglicherweise erlebt sie sich und ihre Gefühle ständig kippend bzw. bedrohlich. Mag sein, dass es auf Borderline-Niveau ist. Vielleicht auch "nur" eine hohe emotionale Labilität und Empfindsamkeit. Sie könnte beispielsweise emotionale Ereignisse in ihrem Leben zwar in sich hineingefressen, nicht aber verarbeitet haben. Alkohol kann dann eine Art "Betäubung" gegen zu viel Gefühl sein.

Wenn sie sich postwendend "verliebt", wenn sie einen neuen Mann in einer etwas intensiveren emotionalen Umgebung erlebt (sich aber gleichzeitig nicht über die Abwesenheit von ihnen oder einem anderen Mann an ihre Liebe erinnern kann) spricht ein wenig für erhebliche frühe Störungen der Identität. Quasi : Aus den Augen, aus dem Sinn.

Die Frage, ob und wie nun in der Behandlung auf solche Probleme eingegangen wird ist natürlich wieder spekulativ. Die meisten Reha-Einrichtungen werden eben darauf verweisen, dass man die Entwöhnungsbehandlung bzw. psychosomatische Reha als BEGINN einer weiteren therapeutischen Arbeit sehen muss. Nicht als das Ende. Wenn man während der Behandlung "verliebt" ist, kann Therapie aus meiner Erfahrung eh nicht (gut) funktionieren. Man hat halt einfach den Kopf nicht frei.

Aber es ist halt jetzt so wie es ist. Vermutlich werden sie keinen direkten Einfluss auf sie ausüben können und ihr "den Kopf waschen können". Möglicherweise wäre es auch so, dass sie auch in einer etwaigen weitergeführten Beziehung (Ehe, Kinder) ähnlich reagiert bzw. aus der engen Beziehung geflohen wäre. Weil sie es eben aufgrund ihrer Persönlichkeitsstrukturierung nicht anders ertragen könnte.

Helfen lassen kann sie sich nur selbst. Sie wird wissen, wie sie an Therapeuten kommt. Notfalls schon über die Suchtberatung, sonst den Hausarzt oder jeden Psychiater / Facharzt für Psychosomatische Medizin.

Sie selber werden akzeptieren müssen, dass es derzeit so ist. Sie werden sich aber auch entscheiden müssen, ob sie dieser ja durchaus faszinierenden /fesselnden Frau nachlaufen wollen / können, oder es schaffen sich emotional zu lösen und einen Neuanfang mit einer anderen Partnerin (mit vielleicht viel "festeren" Persönlichkeitsanteilen schaffen.

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