Hallo !
Zunächst stellt sich natürlich die Frage : WER soll jetzt Hilfe bekommen und wie könnte sie aussehen.
Selbstverständlich wäre es sinnvoll, aussichtsreich und für alle Beteiligten erforderlich, dass sich ihr Lebensgefährte einer Therapie stellt. Egal, ob man jetzt von einer Zwangsstörung, einer Aktualisierung von alten Traumata durch das Erlebnis oder sogar einer psychotischen Problematik ausgeht : Behandlungsbedürftig ist er wohl schon.
Das Problem ist ja nur : Es ist Teil seiner Störung, dass er dies nicht wahrnimmt. Erfahrungsgemäss werden sie ihn auch nicht mit guten Worten oder Druck dazu zwingen bzw. bringen können. Wenn überhaupt könnte man versuchen, über Dritte (wie z.B. den Hausarzt) eine Entlastung zu erzielen.
Sie werden wohl oder übel entscheiden müssen, wie lange sie das noch ertragen können. Und ihm dies auch klar gegenüber ansprechen müssen. Erst wenn sie so gefestigt sind, dass auch eine mögliche (vorrübergehende) Trennung von ihm möglich erscheint, wird er ernsthaft eine Notwendigkeit für Therapie sehen. Sie könnten sich beispielsweise bei einem Sozialpsychiatrischen Dienst (beim Gesundheitsamt) beraten lassen, wie man dabei vorgehen kann. Da aber derzeit keine Eigen- oder Fremdgefährdung besteht, wird man vermutlich offiziell keine Behandlung gegen seinen Willen beginnen oder ihn auch nur ärztlich einmal aufsuchen. Aber vielleicht könnten sie durch entlastende Gespräche eine Unterstützung erfahren.