Die grundlegende Frage ist ja, ob sich ihr Vater behandeln lassen würde. Bei der geschilderten Problematik muss man zunächst eine hirnorganische Ursache (Demenz bzw. altersbedingter Hirnabbau mit Zuspitzung von Persönlichkeitszügen) aber auch Alkohol- oder Medikamenteneffekte oder andere Ursachen für eine paranoide Reaktion ausschliessen.
Es kann sein, dass ihr Vater einfach in der Folge eigener Persönlichkeitszüge bzw. eines chronischen Konfliktes so reagiert. Eine Einsicht wird er aber eben kaum zeigen. Insofern ist vermutlich quasi jeder Arzt der falsche "Doktor".
Zuhören ist dabei auch so eine Sache. Es liegt ja gerade im Charakter eines Wahns, dass er "unverrückbar" ist. Wenn man ihm nicht zustimmt, wird man mehr oder weniger sein Gegner. Wenn man ihm aber zustimmt, sieht er es nur als Bestätigung seines Wahngebäudes.
Hier könnte ggf. eine Medikation helfen. Vermutlich wird er aber dazu nicht bereit sein.
P.S. Natürlich muss man ausschliessen, dass es nun nicht "wirklich" so ist, dass der böse Nachbar immer und immer der böse Mensch ist. Was ich persönlich aber nicht glauben mag... Da würde nur ein Umzug helfen...