Hallo,
ich habe eine ziemlich spezielle Frage, ich hoffe Sie können mir helfen:
Ich bin erwachsener ADSler (unaufmerksamer Typ). Neben einem verschobenen Tag-Nacht-Rhythmus (aktivste und effektivste Zeit: 22.00 Uhr) habe ich eine schlechte Schlafqualität (Zerschlagenheit nach dem Aufwachen, Tagesmüdigkeit, dadurch Verstärkung der ADS-Symptome).
Mir halfen Mirtazapin 15 mg am Abend bzw. Amitriptylin 12,5 mg am Abend, um die Schlafqualität zu bessern. Leider verursachten beide am Folgetag eine starke Benommenheit und verstärkten einige ADS-Symptome, so dass keines eine Dauerlösung darstellt. Doxepin, Opipramol, Trimipramin, Trazodon, Melatonin halfen nicht.
Derzeit nehme ich Cyproheptadin (Peritol) 12 mg am Abend, was zwar wirkt und kaum Wirkung am Folgetag hat, aber nicht richtig ausreicht.
Da die schlechte Schlafqualität eine angemessene ADS-Therapie limitiert (verschlechtert sich bei MPH, Amphetamin, Bupropion), meine Frage:
Kennen Sie ein geeignetes Medikament zur Verbesserung der Schlafqualität, welches nicht in den nächsten Tag hineinwirkt? Möglicherweise gibt es auf dem amerikanischen Markt eines, das man importieren kann.
Vielen Dank im Voraus
Salopp ausgedrückt : Sie haben schon mehr als eine Apotheke voll Präparaten ausprobiert und suchen immer noch nach der Wunderpille ? Wohl kaum realistisch....
Ich hätte als erste Wahl Melatonin eingesetzt und dann dafür gesorgt, dass es a) regelmässig um die gleiche Zeit genommen und dann b) auch zu Bett gegangen wird. Möglicherweise könnte auch eine Lichttherapie helfen.
Wenn es nicht wirkt, würde ich danach schauen, was sonst an inneren Stressoren bzw. inneren Bildern / Traumata / Reizüberflutungen vorliegt. Hier würde ich erstmal "aufräumen". Das zu erklären (Emoflex) ist aber in diesem Rahmen zu komplex. Vereinfacht dargestellt geht es darum wache REM-Schlafphasen (Augenbewegungen) zum entstressen des Gehirns einzusetzen.
Weiterhin könnte man überlegen durch Veränderungen der Umgebungsbedingungen (z.B. Nebengeräusche wie Rauschen oder Hörspielkassetten) den Schlaf wieder zu verbessern. Dazu würde ich dringend dazu raten, den Schlafdruck zu erhöhen. Also die Schlafzeit künstlich zu begrenzen (3-4 h) und dann nach und nach zu erhöhen. Leider kann man dieses Thema aber so allgemein nicht abhandeln, da es sehr komplex im Einzelfall ist.