Für eine Ausarbeitung zum Thema Gender in der Medizin suche ich Informationen zur Veränderung der Wirkung von Methylphenidat in Abhängigkeit zum weiblichen Zyklus. Gibt es dazu wissenschaftliche Studien? Wíe wirken sich Schwangerschaft, Wechseljahre und die Zeit danach auf ADHS aus?
Dieses Thema ist recht schwierig zu beantworten und trotz der Bedeutung noch weitgehend unbekannt. Patrica Quinn und Kathleen Nadeau haben in den USA ein spezielles Institut nur zur Genderforschung bei ADHS und u.a. Artikel bzw. ein Buch dazu publiziert. Dennoch ist es schwierig, verlässliche Informationen zu nennen.
Bekannt ist, dass Frauen mit ADHS stärkere cylische Schwankungen haben und dass die Wirkung von Methylphenidat stark z.b. prämenstruell schwanken kann. Einige Frauen benötigen bis zum doppelten der üblichen Dosis. Ob dies dann allein ADHS oder aber ein Prämenstruelles Syndrom ist, ist aber unklar. Häufig zeigt sich im Zusammenwirkungen von Serotonin (auch kurzzeitig gegeben als SSRI-Hemmer) und Methylphenidat eine Besserung, einige Autoren empfehlen auch zusätzlich Östrogene.
In der Schwangerschaft bessern sich ADHS-Symptome häufig spontan. In aller Regel wird man empfehlen, die Medikation nicht weiterzunehmen. Ob wirklich eine schädliche Wirkung für ein Embryo besteht, ist aber unsicher.
Wechseljahre sind aus vielen Gründen eine sehr grosse Belastung für ADHSlerinnen. Neben den hormonellen Veränderungen spielen dann auch Veränderungen in der äußeren Struktur (z.B. Veränderung in der Familie) eine Rolle.