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KOM2002 (sad)  Burn Out

Thread Messages in thread:

reply Re: Burn Out , ****** , 30 Mar 2008 10:02
sad Burn Out , ****** , 29 Mar 2008 21:43
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Burn Out
From: ******
Date: Sat, 29 Mar 2008 21:43:20 +0100
Language: German

 


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sad
Guten Tag,

ich bin von 26.02.07 bis 29.02.08 wegen Burn out und Depressionen krank geschrieben gewesen und war November und Dezember 07 sieben Wochen in einer psychosomatrischen Klinik.
Seit 01.03. arbeite ich nach dem Hamburger Modell wieder (Teilzeit).
Zu meinen Fragen:
1. Die Klinik hat mir Psychoanalyse empfohlen, die nun beginnt. 3 Jahre 3 mal pro Woche. Kann das tatsächlich helfen?
2. Ich habe derzeit fast täglich Kreislaufprobleme. Hoher Puls, niedriger Blutdruck, leichte Übelkeit und Zittrigkeit. Kann das auch noch von Burn out und den Depressionen kommen???
3. Ist es normal, dass es mir nach über einem Jahr noch so schlecht geht?
4. Ist es normal, dass ich nach über einem Jahr noch immer täglich so furchtbar müde, träge und lustlos bin?

Haben Sie Tipps für mich? Denn so langsam gebe ich die Hoffnung auf, dass sich etwas bessert.

Ich hoffe, dass Sie mir antworten und bedanke mich für Ihre Mühe!
MfG, Sonja
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Re: Burn Out (Reply to: 121703 from ****** )
From: ******
Date: Sun, 30 Mar 2008 10:02:28 +0200
Language: German

 


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Generell geschrieben ist es natürlich immer sehr sehr schwer, nach einer so langen "Auszeit" wieder zurück zur Arbeit zu kommen. Erst recht, wenn dann zwischen Klinikaufenthalt und Arbeitsbeginn so eine lange Pause liegt.

Ich kann natürlich keine generelle Empfehlung aussprechen, da ich die einzelnen Umstände nicht kenne.

Meine Überlegungen allgemein :
1. Burnout ist keine Diagnose und keine "Entschuldigung". Aber häufig eben eine Mischung aus zugrunde liegenden Problemen, die sich auch und gerade mit dem Arbeitsplatz verbinden. Salopp gesagt : Am Arbeitsplatz wird es ein aus ihrer ganz persönlichen Sicht "vergiftetes" Umfeld geben. Sie werden viele Personen, Anforderungen und vielleicht auch Ort wie kleine "Traumata" erleben. Sie sind für sie für Nadelstiche oder Spiessruten, die Angst machen.
Aus einer objektiven Sicht ist das nicht "richtig", d.h. es sind mindestens 2 Seiten beteiligt. Ihre Aufgabe wäre es zu lernen, die Anpassungsfähigkeit auf diese Erlebnisse schnellstmöglich zu erlernen.

2. Psychoanalyse kann helfen. Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Ich vermute, dass die Klinik dies in Hinblick auf ihre Persönlichkeitsstruktur empfohlen hat. Gegen Burnout hilft es natürlich nicht. Ausserdem ist der Zeitraum ja geradezu lächerlich gewählt. Wenn sie 3 Jahre 3 mal wöchentlich Therapie machen sollen, ist ihr Arbeitsplatz doch weg bis der Erfolg sich einstellt. Sie schaffen einen Arbeitsplatz für den Analytiker, verlieren aber ihren Job. In der Klinik müsste doch ein realistischer Weg zum Wiedereinstieg in das Arbeitsleben aufgezeigt worden sein. Der derzeitige Weg erscheint mir brüchig und unlogisch. So ist auch das Hamburger Modell bei psychischen Problemen eigentlich unsinnig. Die Ängste und negativen Erwartungen sind doch bei 3 oder 6 h Arbeit genauso wie bei 8.

3. Ihre Symptome sind noch da, weil die Behandlung nicht geholfen hat. Ich denke, dass sie sich in der Klinik erholt haben. Aber in 7 Wochen wird eher eine Käseglocke mit Abschirmen von Problemen da gewesen sein. Aber keine realistische Veränderung. Das wird auch nicht die Aufgabenstellung der Klinik gewesen sein. Da ging es im Auftrag der Rentenversicherung um ein Gutachten. Nicht um eine Therapie für sie.


4. Körperliche Missempfindungen sind normal und treffen alle Menschen mehr oder weniger. Sie nehmen sie verstärkt wahr, weil sie in einer belasteten Gesamtsitation leben. Daher ist es auch normal, dass es ihnen noch so schlecht geht.

Leider wird ihre Situation durch Abwarten und Vermeiden nicht besser. Aus sozialmedizinischer Sicht sind sie erwerbsfähig. Wenn sie aber so weiter machen, werden sie ihren Job los.

Aus meiner Sicht brauchen sie ein Therapieverfahren, das sehr kurzfristige Veränderungen erzielt. Ich gehe davon aus, dass sie eine vernünftige Antidepressivamedikation und Aufklärung erhalten haben. Daneben würde ich ein Verfahren empfehlen, dass sich an die Ängste und Blockaden richtet. Das könnte z.B. EMDR /EFT bzw. wingwave-Coaching sein. Damit werden innere Ängste und Blockaden aufgezeigt und in wenigen Sitzungen eine Besserung erzielen.

Vermutlich wird dies aber kein klassischer Psychotherapeut anbieten, wenn dann eher Verhaltenstherapeuten als Analytiker.

Vielleicht hilft da eher folgende Literaturempfehlung :

Die Neue Medizin der Emotionen. Stress, Angst, Depression: Gesund werden ohne Medikamente von David Servan-Schreiber, Inge Leipold, und Ursel Schäfer

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