ADHS und Drogenmissbrauch

Mein Bruder (18) hat nachgewiesenen ADHS, eine nidrige Frustrationsgrenze, hohe Aggressionsgrenze und nimmt Drogen. Er steht jetzt auf der Straße obwohl er sich helfen lassen will, da es keine Organisation, Klinik oder sonstiges gibt die beides behandelt. Die einen können nur ADHS nehmen ihn aber nicht wegen seiner Sucht und im Entzug wird er aufgrund seiner Aggressivität immer wieder rausgeworfen. Wer hilft in solchen Fällen?

Der pragmatische Weg ist :

1. Entgiftung in einer (psychiatrischen) Klinik
2. Kontakt halten zu Drogenberatungsstelle
3. Antrag auf Entwöhnungsbehandlung stellen und nachweisen, dass man noch clean ist
4. Entwöhnungsbehandlung durchziehen

Dabei das Thema ADHS ansprechen (in einigen Entwöhnungseinrichtungen gibt es Indikationsgruppen für ADHS) bzw. dann überlegen, ob anschliessend eine ambulante oder stationäre ADHS-Behandlung sinnvoll / notwendig ist.

Für die meisten Kliniken würde man mindestens 1/4 Jahr Drogenfreiheit fordern. Das ist machbar, aber verdammt schwierig. Häufig macht man sich aber was vor, wenn man es auf die fehlenden Kliniken oder die Bereitschaft der anderen schiebt. Der erste Schritt muss man Drogenabhängigen selber dahin gehen, wirklich Hilfe annehmen zu wollen.

Natürlich ist die Aggressivität ein Problem. Aber die ist nicht gleich ADHS. Hier muss man dann differenziert schauen, was wirklich vorliegt oder wie Veränderung aussehen kann.

Mehr zu ADHS unter http://web4health.info/de/answers/adhd-menu bzw. Drogen http://web4health.info/de/answers/add-menu