Hallo Herr Winkler,
seit einiger Zeit stelle ich fest/oder gestehe es mir ein, dass ich depressiv bin und Hilfe benötige, weil es mich sowohl in meinem Berufsleben als auch in meinem Privatleben erheblich einschränkt. (Konzentrationsschwierigkeiten, vermindertes Selbstwertgefühl, Trauigkeit, Einschlafprobleme,...), weiss aber nicht, wie ich dieses Problem bei einem Arzt ansprechen soll. Können Sie mir einen Tipp geben?
Spontan wollte ich schreiben : So wie Sie es hier vorgebracht haben....
Es gibt doch gar keinen Grund, Angst vor der Reaktion des Arztes zu haben. Hilfreich kann es sein, wenn sie jeweils möglichst eine konkrete Situation schildern.
Also beispielsweise :
Herr / Frau Doktor.... Es fällt mir nicht leicht darüber zu sprechen, weil ich mir noch nicht ganz über die Bedeutung / Ursachen meiner Beschwerden im klaren bin.
Gestern Abend konnte ich nicht einschlafen. Ich lag ca 40-60 Minuten im Bett und mir gingen zahlreiche Gedanken durch den Kopf. Negative Gedanken wie "ich weiss nicht, wie es weitergehen soll", "Ich fühle mich leer und traurig". Das hat mich noch mehr vom Einschlafen abgehalten und heute morgen war ich total gerädert... Wenn es nur diese eine Nacht gewesen wäre. Ich merke aber, dass ich nicht mehr soviel Energie und Interesse an schönen Dingen habe. Z.B. mache ich kaum noch Aktivitäten mit meiner Familie, gönne mir keine schönen Dinge mehr. Ich kann mich beim Zeitungslesen kaum noch konzentrieren und bin rasch erschöpft...
So in der Art. Je konkreter sie werden können, eine Situation aus ihrem Leben plastisch zu schildern, desto besser.
Wäre das einen Versuch wert ?
Ich drück die Daumen (Ärzte beissen übrigens nicht)