Home   News   Forums   Log in    Get personal advice    My area     Help    
|
Go to:
Alle Foren
  Fragen an die Experten
  Frage an einen Arzt / Psychiater / Sexualtherapeuten / (Verwenden Sie das Formular oben, nicht die Form unten.)
  Störung des Sozialverhaltens, Kriminalität, Drogenmißbrauch
  Re: Störung des Sozialverhaltens, Kriminalität, Drogenmißbrauch

KOM2002 (reply)  Re: Störung des Sozialverhaltens, Kriminalität, Drogenmißbrauch

Re: Störung des Sozialverhaltens, Kriminalität, Drogenmißbrauch (Reply to: 112138 from ****** )
From: ******
Date: Mon, 29 Oct 2007 07:07:37 +0100
Language: German

 


Reply to this message

Reply to all  

reply
Ich finde es einerseits sehr gut, dass und wie sie sich für ihren Jungen einsetzen. Andererseits muss ich sie in mehreren Punkten enttäuschen...
1. Ich kenne keine entsprechenden "Einrichtungen". Im Prinzip hat dies auch wenig oder überhaupt nichts mit der Frage Privatklinik oder nicht zu tun. Das Grundproblem bleibt, dass die meisten Kliniken strenge Drogenabstinenzregeln haben. Er würde also überall u.a. wegen seinem Problemverhalten früher oder später rausfliegen. Dies sind auch häufig bei mir in der Klinik die Reizpunkte, wo ich mich für oder gegen die Aufnahme eines Patienten entscheiden muss. Es geht dabei weniger um die Frage der Straffälligkeit. Aber sehr wohl darum, ob eine Problemeinsicht bestehen KANN. Dies ist bei einer schweren Störung des Sozialverhaltens längst nicht immer der Fall. Man muss zudem sehr sauber diagostizieren, ob es sich um eine Auswirkung eines Hyperkinetischen Syndroms mit Störung des Sozialverhaltens oder aber schlicht deliquentes Verhalten handelt.
2. Ich gehe mal davon aus, dass das Drogenproblem ernst ist, nicht aber den Kern der Problematik erfasst. Also keine Drogenabhängigkeit im klassischen Sinne vorliegt. Daher wäre wohl auch die "normale" Behandlung einer Entgiftung bzw. anschliessenden längeren Entwöhnung sinnlos. Dies ist allerdings aus meiner Erfahrung noch die am ehesten geeignete Betreuungsform, da Entwöhnungseinrichtungen personell und strukturell am besten diese Probleme aufgreifen können.
3. Letztlich hilft es aber überhaupt nicht, wenn SIE eine Behandlung wollen oder suchen. Ihr Sohn müsste sich darauf einlassen können. Und ich befürchte, dass er das nicht wirklich tut. Vordergründig ja. Aber letztlich noch nicht, weil er noch keinen klaren Weg vor Augen hat, was und wie er es anders / besser machen sollte. Hinzu kommt häufig eine sehr egozentrische Sicht ("die anderen spinnen, ich schaff das schon")
4. In Deutschland würde ich fachlich eher Jugendhilfeeinrichtungen mit der Möglichkeit einer längeren Betreuung in einer geeigneten Wohn- und Ausbildungsform empfehlen. Ich kenne mich aber nicht mit den Regularien in Österreich aus. Ein Klinikaufenthalt greift schon von der Dauer und der Betreuungsform zu kurz.

How much is 7 + 2 :
Write Reply to Archive 257764

Author or secret name (pseudonym):
Subject:
Language:
Enter the text...  Plain Text  Guess  HTML

plain
Plain text
reply
Reply
happy
Happy
sad
Sad
angry
Angry
question
Question


You are not logged in
Today's date: Fri, 19 Apr 2024 15:22:47 +0200
KOM 2002