Ich bin letztes Jahr 15 Wochen stationär behandelt worden und befinde mich nun in ambulanter Psycho-Analyse. Meine Diagnosen: rez. Depression, derzeit mittelgr. Episode, abhängige Persönlichkeitsstörung, Messie-Verhalten, Drogensucht (mittlerweile seit gut einem Jahr "clean")
Im Rahmen der Psychoanalyse lerne ich mich selbst immer besser kennen, u.a. die unbewußten Motive für bestimmtes Verhalten. So macht es beispielsweise ja einen "Sinn", Unordnung im eigenen Haushalt zu haben, es macht auch "Sinn", sich in Beziehungen mit narzißtisch geprägten Personen einzulassen, soll heißen: Ich schöpfe letztlich unbewußt gewisse "Vorteile" aus diesem Verhalten. Dies wird gerade im Rahmen der Therapie herausgefunden.
Nun meine Frage: Ich erlebe immer wieder depressive Phasen, in denen ich mich geradezu mit Lust in destruktiv-depressive Gedankengänge "hereinschraube". Beispiel: "Keiner mag mich": Ich suche geradezu nach jeder noch so kleine Kränkung und Ablehnung, die ich durch meiner Mitmenschen erfahren habe und rede mir regelrecht ein, dass dies "immer" so sei und niemand sich wirklich für mich interssiert usw. Bei klarer Beurteilung mit etwas Abstand muss ich sagen, das es keineswegs zutriffst, dass das "immer" so ist und dass es durchaus auch Menschen gibt, die mich wertschätzen. Nur teten bei mir immer wieder Gedankengänge auf, bei denen ich mir nur sämtliche negativen Dinge vor Augen führe und alles Positive ausblende. Welchen "Sinn" hat dieses hineinsteigern in negative Empfindungen?
Bei den weiter o.g. Dingen bin ich durch meine Therapie "auf der Spur", welche unbewußten "Vorteile" mir mein Handeln bringt/gebracht hat, was letzteres betrifft, tappe ich völlig im Dunkeln. Welche "Vorteile" bringt es für einen Depressiven, depressiv zu sein?