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  Müdigkeit durch Concerta?
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KOM2002 (plain)  Müdigkeit durch Concerta?

Thread Messages in thread:

reply Re: Müdigkeit durch Concerta? , ****** , 07 Oct 2007 08:29
reply Re: Müdigkeit durch Concerta? , ****** , 03 Oct 2007 08:14
plain Müdigkeit durch Concerta? , 03 Oct 2007 01:11
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Müdigkeit durch Concerta?
From: ******
Date: Wed, 3 Oct 2007 01:11:14 +0200
Language: German

 


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Sehr geehrtes Expertenteam,

ich nehme seit 10 Tagen das Medikament Concerta. In den ersten 7 Tagen 18mg, seit dem 8. Tag 36mg.

Meine derzeitige Diagnose ist ADS mit hypoaktiver Ausprägung, d. h., meine Hauptsymptome neben meinem stets vorhandenen Chaos sind eine schwere Antriebshemmung und häufige Tagesmüdigkeit (kopfmüde). Nach vielen Untersuchungen und Gesprächen steht vorerst fest, dass die Antriebsstörung nicht von einer Depression her rührt, sondern depressive Phasen immer dann verstärkt auftraten, wenn ich durch meine Antriebslosigkeit bzw. -armut und stetige Müdigkeit mein Leben sozusagen nicht mehr auf die Reihe bekommen habe.

Nun zu meiner eigentlichen Frage: ich habe den Eindruck, dass ich durch das Concerta noch müder werde. Zwar empfinde ich eine gewisse Befreiung (im Kopf) und körperlich sogar eine Entspannung, welche sich darin äußert, dass sich seit dem zweiten Tag MIT Concerta meine Nacken- und starken Kopfschmerzen sehr gebessert haben und ich im Moment diesbezüglich fast symptomfrei bin. Nur meine Antriebs- und Müdigkeitsproblematik will nicht weichen. Bin ich zu ungeduldig oder könnte es sein, dass es nicht das richtige Medikament für mich ist?

Ich habe schon sehr viele Medikamente gestestet, einige über einen sehr langen Zeitraum. Da meine vorherigen Ärzte immer "nur" die aufgetretenen Depressionen im Hinblick auf die Antriebsstörung zugrunde legten, waren die Medikamente ausschließlich Antidepressiva (u. a. Edronax, Trevilor, die ich über Monate bzw. Jahre ohne entsprechenden Erfolg einnahm - vielmehr haben diese Präparate eine paradoxe Wirkung gezeigt = ein nochmals erhöhtes Schlafbedürfnis), bis ich es einfach satt hatte und im Rahmen einer tagesklinischen Therapie diese Medikamente absetzte und danach einen weiteren Arzt kontaktierte, der sich dann endlich auf die Erforschung der Ursachen konzentrierte.
Auch während dieser Zeit traten immer wieder längere depressive Phasen auf, deren Symptomatik aber eben nicht mit einer "normalen" Depression erklärbar war. Da kam mein behandelnder Arzt zu dem Schluss, es handelt sich hierbei um eine Atypische Depression, die durch das ADS ausgelöst wird. Um vorerst die Depression besser in den Griff zu bekommen, entschieden wir uns gemeinsam (er hat mich ausführlich über die Risiken informiert) für eine medikamentöse Therapie mit einem MAO-Hemmer (in dem Fall Jatrosom).
Es war das erste Medikament, auf welches ich tatsächlich sehr gut ansprach. Endlich hatte sich mein Antrieb verbessert, auch hier wurden meine Kopf- und Nackenschmerzen deutlich reduziert.

Leider entwickelte ich mich unter Jatrosom zu einem hyperaktiven ADSler, was ich anfänglich als äußerst positiv empfand. Nur meine (andere) eigentliche Problematik, die Unkonzentriertheit, das Chaos, mein abnormer Tagesrhythmus, etc. konnte ich auch nach vielen "Dosier-Experimenten" nicht in den Griff bekommen, was mich dann immer unzufriedener werden ließ. Zudem war mein Energiehaushalt trotz oder vielleicht aufgrund des gesteigerten Antriebs alles andere als ausgeglichen, so dass ich meist mittags ein großes Energietief verspürte und nur noch als letzte Rettung eine Stunde Schlaf in Kauf nehmen musste. Danach fühlte ich mich jedoch wieder recht gut erholt und war häufig bis tief in die Nacht hinein richtig produktiv (zwar nur im Haushalt oder beim Renovieren, da ich wegen den vielen Schwierigkeiten schon lange nicht mehr arbeiten konnte und eine beantragte Reha zur Wiedereingliederung ins Arbeitsleben abgelehnt wurde). Den MAO-Hemmer musste ich dann nach fast genau einem Jahr absetzen, da mein Körper begann, sich zu wehren. Mich "ereilte" eine hypertensive Krise (wobei ich überzeugt bin, dass diese nicht auf die gefürchtete Nebenwirkung des Jatrosoms zurückzuführen ist, sondern auf eine starke Panikattacke, die ich unter diesem Medikament zwei- oder dreimal schon erlebte, nur nicht so extrem, wie bei der letzten).
Nachdem ich mich nach Absetzen des MAO-Hemmers in meinem "ursprünglichen" Zustand wiederfand, habe ich nun die Concerta-Therapie gestartet.

Bitte verzeihen Sie mir meine Ausführlichkeit, ich denke aber, dass zur Beantwortung meiner Frage eben diese Fakten nicht unerheblich sein könnten.
Sicher haben Sie schon eine ganze Reihe von Erfahrungswerten aus entsprechenden Concerta-Therapien...

Viele Grüße und danke im Voraus!
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Re: Müdigkeit durch Concerta? (Reply to: 110352 from ****** )
From: ******
Date: Wed, 3 Oct 2007 08:14:56 +0200
Language: German

 


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Hallo!

So einfach ist das nicht zu beantworten. Ich finde das Vorgehen des Arztes "mutig". Nehmen wir an, es liegt wirklich eine ADHS-Veranlagung vor, dann würde ich nicht mit Concerta anfangen.

Ich vermute, dass es nicht allein ADHS ist. Vielleicht auch überhaupt kein klassisches ADHS. Ein Problem scheint mir zu sein, dass der Körper sich nicht im Schlaf eine ausreichende Menge von REM-Schlaf (Traumschlaf) holen kann. Das kann ganz viele Gründe haben.

Entweder Schlafstörungen (z.B. durch Schlafmittel), Schlaf-Apnoe-Syndrom, ADHS oder sonstige Dinge. Jedenfalls müsste man zunächst den Schlaf verbessern (z.B. mit Melatonin) oder aber "künstliche REM-Phasen" in den Tag bringen.

Ich kann leider hier nicht erklären, wie das gehen könnte. Es ist mit Schlaf nicht getan.

Stark vereinfacht müssten Sie zunächst inneren Stress "löschen", damit sie nachts erholsam schlafen und tags wach sein können bzw. weniger Panikattacken, Stimmungseinbrüche oder andere Symptome haben.

Zum Anfang hilft : Regelmässiger Schlaf, Essen, Sport, Rythymus.

Aber es reicht eben nicht.
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Re: Müdigkeit durch Concerta? (Reply to: 110352 from ****** )
From: ******
Date: Sun, 7 Oct 2007 08:29:30 +0200
Language: German

 


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Ich könnte Ihnen ein ADHS-Coaching Verfahren sehr sehr ans Herz legen, dass ideal für Ihre Problematik ist. Der fragliche Zusammenhang zu Narkolepsie ist uns wohl bekannt.

Stellen Sie sich ihr Gehirn mal wie ein Windows-Computer vor. Das Problem eines Computers wäre, dass sie zu viele Dateien bzw. schmerzhafte Erinnerungen "falsch" abgespeichert haben. In Windows wäre es die Registrierungsdatei, die fehlerhaft ist. Je mehr Fehler sich eingeschlichen haben, desto langsamer wird das System. Irgendwann friert es ein und es kommt zu Abstürzen. Wenn Sie jetzt mit Medimamenten so ein System angreifen, wird man kaum positive Effekte erzielen.

Hier hilft nur Aufräumen und Entrümpfeln. Leider kann man das mit herkömmlichen Methoden der Psychotherapie aber auch nur sehr schlecht, bzw. gar nicht. Wir glauben jetzt aber ein Verfahren zu haben, dass das kann.


Der Anbieter hat genau die Erfahrung für ihre Problematik, die erforderlich wäre. Das Problem an sich lässt sich in ca 5-6 Sitzungen von je 2-3 h "lösen". Allerdings wird sowas nicht von den Krankenkassen übernommen. Es würde zu weit führen, über dieses Verfahren (bisher nennen wir es "REM-Dialyse") hier im Detail zu schreiben. Sollte ich richtig liegen, würden sich die Fragen der Differentialdiagnosen und Komorbiditäten für sie schlüssig erklären.

Wir werden demnächst auch wieder einen Workshop für Patientinnen anbieten, der sonst ggf. auch eine Hilfe sein könnte.

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