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  Depression und neuer Job
  Re: Depression und neuer Job
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KOM2002 (question)  Depression und neuer Job

Thread Messages in thread:

reply Re: Depression und neuer Job , ****** , 21 Aug 2007 21:41
question Depression und neuer Job , ****** , 19 Aug 2007 23:54
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Depression und neuer Job
From: ******
Date: Sun, 19 Aug 2007 23:54:15 +0200
Language: German

 


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question
Hallo und Danke für diese Möglichkeit Rat zu bekommen,

ich bin Studentin und leider unter einer mittelschweren Depression.
Seit Weihnachten letzten Jahres bin ich in Therapie. Zunächst hat das mich sehr gut aufgefangen. Leider hat sich im letzten Monat meine Depression drastisch verschlechtert.
Seit zwei Wochen mache ich ein freiwilliges Praktikum in einer großen Werbeagentur.
Das bedeutet einen sehr regelmäßigen Tagesablauf, den ich bis jetzt im Studium nie eingehalten hatte. Meine Aufgaben sind nicht zu schwer (noch nicht?) und die Kollegen sind freundlich. Ich arbeite als Texterin dort und schreibe für Fußball und Autofirmen - (zwei Dinge, von denen ich keine Ahnung habe - aber man soll ja für alles werbung machen können)

ich knirsche mit den Zähnen. Ich bin angespannt und sehr erschöpft.
Ich setze mich sehr unter Druck großartige Arbeit zu leisten, weil der Creative Director persönlich mich in die Agentur geholt hat (er ist einer meiner Dozenten und war sehr angetan von meiner Arbeit).
Ich habe morgens Panikattacken und schäme mich, anzurufen um mich abzumelden. Ich mache einen schlechten Eindruck, so wie ich momentan drauf bin.
Dann setze ich mich noch mehr unter Druck, weil ich diesen schlechten Eindruck ausmerzen will. Durch perfekte Arbeit!
Ich bin zu schüchtern um bei den Kollegen Anschluss zu finden. Bin still und traurig.
Mir geht es so schlecht, dass ich meinen Arzt gebeten habe, mir ein Antidepressivum zu verschreiben. ich nehme also seit zwei Tagen Citalopram. Und bin ziemlich müde davon.

Ich bin zu stolz um das Praktikum jetzt abzubrechen, schließlich habe ich so vielen davon erzählt. Ich habe Angst, dass ich einen "schlechten Ruf" (als das Psycho-mädchen, in der Agenturszene) bekomme und bin mir auch unsicher, ob mir der Praktikumsabbruch auf lange Sicht helfen würde (neue Vorwürfe: "warum hast Du nicht durchgehalten?" etc.).

Dann wiederum mache ich mir Sorgen um mich selbst, dass ich mich überfordere und dass ich, wenn ich so weitermache, auf jeden Fall einen schlechten Eindruck mache.
Ich habe meinen Chef eingeweiht, dass ich Psychotherapie mache und er hat zugestimmt, dass ich einmal die Woche früher gehen kann. Und mich komisch angekuckt.

Können Sie, ausgehend von dem, was ich hier schreibe, sich ein Bild von mir machen ? Ich bin ratlos, ob ich das Praktikum abbrechen sollte oder lieber nicht.
Ich glaube, am liebsten hätte ich es, jemand würde mcih zwingen, mich zu erholen. Ich selbst kann es mir nicht erlauben. Das fällt mir beim Schreiben dieses Briefes auf.

Herzlichen Dank für Ihre Zeit,

die Panik-Praktikantin

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Re: Depression und neuer Job (Reply to: 107143 from ****** )
From: ******
Date: Tue, 21 Aug 2007 21:41:33 +0200
Language: German

 


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Eine definitive Entscheidung oder einen einfachen "Weg" wird es nicht geben. Die Medikation mit dem Antidepressivum (bzw. gleichzeitig Medikament zur Behandlung der Angststörung) wird erst in einigen Tagen wirklich greifen und Wirkung zeigen.

Sie befinden sich in einer Anpassungsphase an neue Bedingungen. Das ist immer eine kritische Zeit. Besonders wenn man (sei es nun objektiv oder subjektiv) mehr Stress als Unterstützung erhält. Dann gibt es offenbar perfektionistische Persönlichkeitszüge, die die Sache bei Ihnen nicht leichter machen.

So paradox es erscheint :
In dieser Situation brauche Sie
1. Gesprächspartner, die sie auf andere Themen bringen und emotionale Verbundenheit zeigen und fühlen lassen
2. Pausen und Zeiten für sich selbst
3. Bewegung / sportliche Aktivitäten
4. Rückbesinnung auf Dinge, die ihnen früher gut getan haben
5. Ausreichend Schlaf

Üblicherweise würde ich nie empfehlen, im Verlauf einer Psychotherapie ganz entscheidene Veränderungen im Beruf oder Privatleben überstürzt zu machen. Es sei denn, dass sich deutlich herausstellt, dass sie sich da überhaupt nicht abgrenzen könnten und damit vor die Hunde gehen.

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KOM 2002