Es wäre aus meiner Sicht sehr ungewöhnlich, wenn ein medizinisch-psychologische Untersuchung zur Beurteilung der Fahrtüchtigkeit allein aufgrund der Diagnose Depressionen bzw der Einnahme von Antidepressiva erfolgen müsste. Dies ist auf keine Fall die Regel.
Entweder ist in der Vergangenheit Alkohol ein Problem gewesen, es lagen psychotische Symptome oder eine sog. manisch-depressive Depression mit Auftreten von schweren Wahrnehmungs- und Verhaltensauffälligkeiten vor.
Dann kann man davon ausgehen, dass eine eher günstige Beurteilung erfolgt, wenn:
- eine regelmässige Medikamenteneinnahme erfolgt (gerade bei Phasenprophylaktika wie Carbamazepin und Lithium an einem Medikamentenspiegel überprüfbar)
- kein Drogenkonsum erfolgt (einschliesslich Cannabis)
- günstige wäre sicher auch eine Psychotherapie zur Rückfallprophylaxe (z.B. Verhaltenstherapie)
Grundsätzlich sind bei der Einnahme von Antidepressiva in der Einstellungszeit Veränderungen der Fahrtüchtigkeit möglich. Dies gilt besonders für sog. sedierende, d.h. die Wachheit beeinträchtigende Medikamente. Daher wird man in den ersten Tagen bis Wochen bei bestimmten Medikamenten (z.B. Mirtazapin) vor dem Fahren eines PKW warnen. Dies gibt sich aber mit der Gewöhnung an diese Nebenwirkung, so dass es nicht mehr zur Müdigkeit bzw. Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit kommt.
Mehr zum Thema Antidepressiva und Fahrtüchtigkeit
http://www.wdr.de/tv/service/gesundheit/inhalt/20050418/b_6.phtml
Mehr über Antidepressiva und Behandlung der Depressionen in
http://web4health.info/de