Strattera ist ein im Prinzip nur bei ADHS eingesetzter Noradreanlin-Wiederaufnahmehemmer. Eigentlich darf man dieses Medikament in Deutschland offiziell noch nicht für ADHS im Erwachsenenalter einsetzen. Tatsächlich ist die Therapieempfehlung eine Einstellung nach Kilogramm Körpergewicht vorzunehmen. Selbst eine Anfangsdosis von 10 mg ist dabei "lächerlich" wenig, da man üblicherweise mit 40 mg bei Erwachsenen einsteigt. die Zieldosis wäre 80-100 mg pro Tag.
Nun könnte man einerseits sagen, wer heilt hat recht und man könnte natürlich auch eine ungewöhnlich niedrige Dosis einsetzen, wenn es denn nur helfen würde. Die von ihnen geschilderte Beobachtung spricht aber nicht zwingend dafür, dass nun durch Strattera eine Depression ausgelöst oder verstärkt würde. Vielmehr ist es sogar recht häufig so, dass ein ADHSler unter der Behandlung seiner ADHS-Grundproblematik zugrundeliegende emotionale Probleme stärker spürt oder überhaupt erst wahrnimmt. Anders ausgedrückt : Es könnte sich durchaus auch um eine "Besserung" handeln, andererseits aber eben noch keine ausreichend therapeutische Dosis erzielt worden sein. Hier wäre ggf. der Wechsel auf ein Psychostimulans ggf. in Kombination mit einem Antidepressivum zu diskutieren.
Natürlich kann man aber so über das Internet überhaupt keine wirkliche Therapieempfehlung geben, so dass sie unbedingt mit den behandelnden Therapeuten darüber sprechen sollten.