Ärztliche und psychologische Beratung im Bereich Psychologie, Psychosomatik und Psychiatrie (z.B. bei ADHS, Essstörungen, Angst, Beziehungsproblemen, Depression, sexuellen Problemen, Persönlichkeitsstörungen)

Besonderheiten in der Ernährungstherapie bei Mukositis

Geschrieben von: Dr Martin Winkler
Erstfassung: 2014-12-28. Geändert: 2014-12-28.

Abstrakt:

Bei einer Mukositis im Rahmen einer Krebstherapie ist häufig eine parenterale Ernährung erforderlich

Besonderheiten in der Ernährungstherapie onkologischer Patienten bei Mukositis

 

Die Pflege und Betreuung von Krebspatienten stellt besondere Herausforderungen und Anforderungen. Hierbei spielt die Ernährung eine große Rolle, um einen weiteren Gewichtsverlust im Rahmen einer Tumorkachexie zu verhindern bzw. die Genesung durch die Zufuhr von ausreichenden Nährstoffen und Energie sicherzustellen.

 

Besonders gefährdet sind alte und schwer kranke Menschen, besonders wenn weitere Komplikationen bzw. Erkrankungen eine Rolle spielen.

 

Leider kann auch im Rahmen der notwendigen Behandlung im Rahmen einer Chemotherapie mit sogenannten Zytostatika, einer Strahlentherapie bzw. im Hals-Nasen-Rachenbereich oder aber eine Immunsuppression bzw. bei Knochmarkstransplantationen  eine Störung der Nährstoffaufnahme eintreten. Die Schleimhautzellen erneuern sich sehr schnell (so alle 10-14 Tage), was sie dann aber eben auch besonders angreifbar auf die Tumorbehandlung selber macht.  So wird bei bis zu einem Drittel der Behandlungen eine Schleimhautentzündung im Bereich der Mundschleimhäute bzw. im Magen-Darm-Trakt beobachtet. Eine solche Mukositis kann nicht nur schmerzhaft sein, in aller Regel ist dann durch natürliche Nahrungszufuhr eine ausreichende Ernährung bzw. Aufnahme der Nährstoffe gar nicht möglich.

 

Natürlich wird man durch Vorbeugung wie ausreichende Zahnhygiene bzw. Untersuchungen beim Zahnarzt auf Parodontose oder anderer Vorschädigungen wie schlecht sitzende Prothesen ebenso wie in der Folge der onkologischen Behandlung versuchen, eine Schleimhautschädigung möglichst zu verhindern.

 

Symptome einer Schleimhautentzündung im Mund- und Magendarm-Bereich

Typische Symptome einer solchen Mukositis im Bereich der Nahrungsaufnahme sind dann Schmerzen bzw. auch Ablösung von Schleimhautzellen im Mundbereich, aber auch Durchfälle und eben ein weiterer Gewichtsverlust bzw. eine unzureichende erneute Gewichtszunahme. Leider kann es auch zu einer Nahrungsmittelintoleranz kommen, beispielsweise einer Unverträglichkeit für Milchzucker (Laktose).  In der Folge der Schleimhautschädigungen  können sich offene Stellen bzw. Wundinfektionen einschliesslich einer Besiedelung mit Pilzen oder Bakterien mit entsprechenden weiteren Komplikationen einstellen. Gerade bei intensivmedizinisch behandlungsbedürftigen Patienten ist dies durchaus häufiger zu beobachten.

 

Therapie und ausreichende Ernährung bei Krebspatienten und in der Tumortherapie

 

Neben einer Mundpflege bzw. lokalen Behandlung steht die Schmerzbehandlung und die Sicherstellung einer ausreichenden parenteralen Ernährung im Mittelpunkt der pflegerischen und ärztlichen Bemühungen.  Gerade bei der Krebsbehandlung ist dabei eine ausgewogene und gesundere Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zur Verhinderung von weiteren Komplikationen der Mukositis zu fordern, damit möglichst eine Gewichtszunahme auf den alten Stand, zumindest aber die Verhinderung einer weiteren Gewichtsabnahme verhindert werden kann. Hier erfolgt in aller Regel eine individuelle Ernährungsberatung bzw. Zusammenstellung eines Ernährungsplans. Neben spezieller Trinknahrung („Astronautenkost“) als Ergänzung wird man häufig auf eine zusätzliche Gabe von Flüssigkost über Sondenernährung angewiesen sein.

 

Hochkalorische Kost wird dann in Form von Sonden (ggf. auch eine PEG-Sonde) solange wie erforderlich zugeführt. Hierzu gibt es eine Reihe von Spezielangeboten, die dann auf die jeweiligen speziellen Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten sind.