Frage:
Kann kurzzeitiger Schwindel auch eine psychische Ursache haben?
Antwort:
Sehr viele Menschen erleben ganz erhebliche kurzzeitige Schwindel-Symptome, die in Attacken plötzlich auftreten und zu einer Gang- und Standunsicherheit bzw. Fallneigung beitragen können. Trotz wiederholter Untersuchungen bei einem HNO-Facharzt ergeben sich jedoch keine Krankheitsbefunde, die auf eine Funktionsstörung im Innenohr bzw. Gleichgewichtsorgan hinweisen. Zur Unterscheidung zwischen einem neurologisch bzw. durch eine Innenohrproblematik ausgelöste Ursache und einer hauptsächlich psychogenen Ursache ist besonders der sog. Nystagmus-Test wichtig. Als Nystagmus bezeichnen Ärzte Augenbewegungen (Zuckungen), die u.a. bei Kopfbewegungen oder Dreh- und Kippuntersuchungen auftreteten würden. Meistens untersucht man dies mit einer speziellen Brille (Frenzelbrille), letztlich kann der Arzt es aber im Rahmen einer einfachen klinischen Untersuchung unterscheiden.
Ergeben sich also keine Hinweise auf eine neurologische Erkrankung (z.B. durch eine Entzündung oder Durchblutungsstörung im Gross- oder Kleinhirn) oder aber einer Innenohrschädigung, kann es durchaus im Rahmen einer psychischen Belastung oder Angststörung zu Schwindelsymptomen kommen.
Neben Schwindel als ein Symptom einer Angsterkrankung wie der Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie spielt besonders der sog. phobische Attacken-Schwank-Schwindel eine klinische Bedeutung.