COPD : Ursachen, Symptome, Diagnostik und Behandlung bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung = chronische Bronchitis

Gechrieben von: Dr. Martin Winkler

Erstversion: 23 Dez 2007. Letzte Änderung: 23 Dez 2007.

Frage:

 Was sind Ursachen und Symptome einer COPD?
Welche Folgen hat Rauchen an der Lunge (Raucherhusten, COPD)

Antwort:

COPD = Chronisch obstruktive Lungenerkrankung


Synonyme bzw. ähnliche Begriffe = COLD = chronic obstructive lung disease , chronische Bronchitis, Raucherhusten, obstruktive Bronchitis, Lungenemphysem


Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD, COLD) ist eine in aller Regel chronisch progredient = fortschreitende Erkrankung der Lunge, die durch eine Verengung bzw. Verstopfung = Obstruktion und nachfolgendem Umbau des Lungengewebes gekennzeichnet ist. Folgen des Umbaus sind u.a. die vermehrte Bildung von Schleim, der dann als "Raucherhusten" besonders morgens abgehustet werden muss. Oder aber die Überblähung = Lungenemphysem.

Ursachen der COPD

Die chronische Bronchitis ist überwiegend auf das Rauchen zurück zu führen. Zwar gibt es auch noch einige weitere Erkrankungen, die zu einer entsprechenden Problematik führen, Nikotin ist jedoch als wesentlicher Risikofaktor zu sehen. Seltener gelten Staub, Infektionen im Kindes- und Jugendalter bzw. Allergien als Ursache einer chronischen Bronchitis. Während dementsprechend früher überwiegend Männer mittleren Alters betroffen waren, sind zunehmend auch immer jüngere Mädchen und Frauen COPD erkrankt, da leider der Nikotinmissbrauch in dieser Gruppe zunehmend umsich greift.

COPD Symptome = Beschwerden bei chronischer Bronchitis


Für den Laien werden die 3 sich leicht zu merkenden Hauptsymptome einer COPD wie folgt zusammengefasst : A H A

A temnot (zunächst nur bei Belastung, später auch in Ruhe bzw. in der Nacht beim Liegen)

H usten Typisch ist besonders der morgendliche "Raucherhusten" bzw. das Abhusten von zuviel Schleim

A uswurf , d.h. das Abhusten bzw. Ausspucken von zuviel produziertem Schleim

Von einer chronischen Bronchitis spricht man, wenn an 3 aufeinander folgenden Monaten in 2 Jahren entsprechende Symptome mit Husten und Auswurf bestanden.

Wann sollte man also an das Vorliegen einer COPD denken und den Arzt aufsuchen ?

- Patienten, die lange geraucht haben und über 40 sind

- zunehmender Husten bzw. Auswurf, Beschwerden bei kalter Witterung

- zunehmender Abfall der körperlichen Belastbarkeit z.B. beim Sport

- gelblich-grüner schleimiger Auswurf besonders morgens

Wenn sich derartige Beschwerden länger als 2-4 Wochen anhaltend zeigen, sollten Sie den Hausarzt aufsuchen, um eine weiterführende Diagnostik und Behandlung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen einleiten zu lassen. Häufig verdrängen Betroffene die Beschwerden und suchen erst im Notfall ärztliche Hilfe. Das kann aber gerade in Hinblick auf Folgeprobleme zu spät sein !

Anmerkung : Natürlich ist es Voraussetzung mit dem Rauchen aufzuhören. Aber bereits eine deutliche Reduktion der täglichen Zigarettenmenge (z.B. unter 10 oder sogar 3 Zigaretten pro Tag) kann eine wertvolle Besserung der Prognose und ihrer Lebensqualität erzielen !



Während die Symptomatik zunächst noch scheinbar harmlos verläuft ist mit zunehmender Dauer eine dauerhafte = irreversible Schädigung des Lungengewebes typisch. Besonders durch zusätzlich Infekte oder in Belastungssituationen ist die Lebensqualität dann ganz erheblich eingeschränkt. Da der Luftaustausch in der Lunge naturgemäss für die Sauerstoffversorgung wichtig ist, wird mit zunehmender Schädigung des Lungensystems auch ein körperlicher Verfall mit Muskelabbau und Gewichtsabnahme = Kachexie beobachtet. Die Betroffenen einer schwer verlaufenden chronischen Bronchitis kämpfen regelrecht um Luft. Mit zunehmender Luftnot ist eine Zyanose = rötlich-lilafarbene Verfärbung der Lippen und der Haut zu beobachten. Bei länger andauernder Erkrankung sind dann auch Folgeprobleme am Herzen (Herzinsuffizienz) bis zum Tod möglich.