Frage:
Was kann die Ursachen von Brennen im Mund oder auf der Zunge sein? Welche Erklärung gibt es für Mundbrennen und Zungenbrennen?
Ich bin eine 50 jährige Frau und habe seit mehreren Monaten ein schreckliches Brennen auf der Zunge und im Wangenbereich. Die Ärzte haben keine Erklärung für meine Beschwerden, ein Heilpraktiker konnte mir aber auch nicht helfen. Was ist die Ursache und welche Therapie empfehlen sie mir?
Antwort:
Viele Menschen kennen Missempfindungen im Bereich der Zunge oder im Mund mit Brennen bzw Misempfindungen nach dem Genuss bestimmter Lebensmittel, beispielsweise Ananas. Leider gibt es aber Patientinnen und Patienten, bei denen wird das Brennen im Mund zu einer eigenständigen Störung, die eben überdauernde und schwerwiegende Symptome auslöst.In der englischen Fachliteratur wird ein "burning mouth syndrome" beschrieben, das durch brennende oder schmerzhafte Missempfindungen im Mund bei unauffälligen Schleimhautverhältnissen charakteristiert ist. Trotz mehrfacher Untersuchung der Zunge finden sich also keine sichtbaren Erklärungen für das Mundbrennen oder Veränderungen der Mundschleimhaut. Das Brennen ist also nicht durch Erkrankungen im Mund selber zu erklären. Obwohl viele Ärzte allein an einen Vitaminmangelzustände (Vitamin B12 oder Folsäure) als Ursache denken, gibt es doch wohl mehrere mögliche Ursachen. Die überwiegende Mehrzahl der Betroffenen (bis zu 90%) sollen Frauen nach der Menopause sein. Die meisten Erkrankungsfälle sieht man im Zeitraum von 3 Jahren vor der Menopause bis zu 12 Jahren danach, so dass man doch auch hormonelle Einflüsse vermuten kann.
Die meisten Patientinnen geben noch eine relative Schmerzfreiheit am Morgen und eine deutliche Schmerzzunahme über den Tag bis zum Abend an. Häufig finden sich weitere psychische Beeinträchtiungen (wie Depressionen, Angst oder Persönlichkeitsstörungen). Auch Diabetes oder Vitaminmangel der Vitamin B-Gruppe und Zink können beteiligt sein. Seltener können auch Medikamente (z.B. ACE-Hemmer) Zungenbrennen auslösen, so dass ein Arzt sicher sämtliche Medikamente hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen überprüfen sollte.
Eine aktuelle Untersuchung beschreibt auch einen möglichen Zusammenhang mit Schilddrüsenstörungen (Unterfunktion) bei einem Teil der betroffenene Patientinnen mehr Als Behandlungsmöglichkeiten gilt eine symptomatische Behandlung u.a. mit Benzodiazepinen in kleiner Dosierung, tricyclische Antidepressiva (z.B. Amitryptilin) oder auch Medikamente, die sonst bei Epilepsien eingesetzt werden (Neurontin). Etwas ungewöhnlich erscheint daneben eine Behandlung mit Capsaicin, die auf eine schrittweise Abnahme der Empfindlichkeit zielt. Capsaicin enthält den Wirkstoff von schwarzem Pfeffer. Mit zunehmenden Konzentrationen wird die Empfindlichkeit im Mundbereich schrittweise erhöht, so dass die Schmerzen nachlassen bzw. verschwinden können.