Eigeninitiative bei Anpassungsstörungen

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Frage:

 Kann ich etwas tun, um eine Anpassungsstörung zu bessern?

Antwort:

Ganz wesentlich für die Symptomlinderung und Besserung ist es, den Zusammenhang zwischen der (oder den) auslösenden Belastung(en) und der aktuellen Symptomatik zu erkennen. Da der zeitliche Zusammenhang nicht immer so offensichtlich ist, versuchen viele Menschen zunächst mit mehr oder weniger geeigneten Strategien eine kurzfristige Linderung zu erzielen.

Am sinnvollsten wäre es, das Auftreten einer Anpassungsstörung als ein Signal für eine notwendige Erholung bzw. Änderung zu verstehen. Daher wäre es günstig, für ein paar Tage eine Ruhephase, verstärkte positive Aktivitäten oder angenehme Dinge und für einen selber wirksame Entspannungen verstärkt in den Tag einzubauen.

Hilfreich für Belastungs- oder Anpassungssituationen ist auch ein entlastendes Gespräch!

Weitere mögliche hilfreiche Problembewältigungsstrategien für Anpassungssituationen können sein:

Häufig genug meinen die Betroffenen aber, sich gerade in einer belasteten Lebensphase eine solche für sie selber bestimmte Erholung- oder Besinnungsphase nicht "leisten" zu können. Daher ist nicht selten gerade dann eine besondere Anstrengung und Selbstüberforderung zu beobachten ("Ich muss mich nur mehr anstrengen und zusammenreissen"). Tatsächlich nehmen in einer solchen Überanstrengungsphase die Betroffenen ihre Gefühle und Bedürfnisse nicht mehr wahr und fühlen sich sogar subjektiv besser. Erst nach Beendigung der Ablenkung durch Arbeit bzw. Stress (abends, am Wochenende oder in Ferien) treten dann die ursprünglichen Symptome der Überforderung wieder auf. Werden solche Selbstüberforderungen über einen längeren Zeitraum durchgefürt, drohen ganz erhebliche Risiken für die Entwicklung weiterer psychischer Probleme (z.B. schwere Depressionen, Angststörungen oder auch Abhängigkeitsprobleme). Sehr häufig sind auch Ein- und Durchschlafstörungen zu verzeichnen.

Quellen