PTBS : Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung
Gechrieben von:
Dr. Martin Winkler
Erstversion: 2008-08-02.
Letzte Änderung: 2012-09-24.
Frage:
Was ist eine Posttraumatische Belastungsstörung?
Antwort:
Von einer Posttraumatischen Belastungsstörung spricht man in der Psychiatrie und Psychotherapie, wenn es ein (oder mehrere) eindeutig auslösende Ereignisse gibt, die so schwerwiegend eine (existentielle) Bedrohung darstellen, dass eine normale Verarbeitung des Erlebnisses nicht möglich ist.
In aller Regel gehen Therapeuten dabei davon aus, dass es sich um Ereignisse handelt, die im normalen menschlichen Erleben einfach nicht - oder zumindest extremst selten - auftreten würden, da ihr Ausmaß extrem ist. Zu solchen extremen Auslösern (Stressoren) Hierzu gehören schwere Überfälle und Vergewaltigungen, Naturkatastrophen oder z.B. ein Zug- oder Flugzeugabsturz oder andere die Grundsicherheit des Patienten in Frage stellende plötzliche Ereignisse. Dazu kann auch der völlig unerwartete Tod eines nahen Angehörigen gehören.
Dagegen werden üblicherweise andere belastende Lebenserfahrungen wie Schulversagen, Verlust des Arbeitsplatzes, Trennungen / Scheidungen oder aber der Tod von älteren Verwandten nicht als Auslöser einer PTBS angenommen.
Die
klassische Symptomatik einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS)
ist dadurch gekennzeichnet, dass nach einer gewissen Zeit ohne jegliche Beschwerden ein Wiedererleben des traumatischen Ereignisses in Form von
- ständigen ungewollten Erinnerungen, Albträumen oder aber einschiessenden Bildern / Filmen (sogenannte flash backs) auftreten. Häufig verlaufen diese Erinnerungen unvollständig. Sie scheinen unvermittelt aufzutreten, wobei sich aber in aller Regel ein oder mehrere Auslöser = Trigger" identifizieren lassen, die mit dem ursprünglichen Ereignis in einer emotionalen Verbindung stehen.
- In der Folge versuchen die Betroffenen diese Reize (Trigger) möglichst zu vermeiden oder aber Strategien anzuwenden, die das Auftreten dieser ungewollten Erinnerungen möglichst unterdrücken. Dies wiederum kann dazu führen, dass scheinbar eine
- Emotionale Blockade" bzw. Gefühlskälte entsteht. Gefühle werden als etwas bedrohliches erlebt bzw. selber überhaupt nicht mehr unterschiedlich wahrgenommen. Wenn überhaupt führen nur starke emotionale Ereignisse zu einem emotionalen Erleben.
- Gefühl der ständigen Anspannung, Schlafstörungen und erhöhte Schreckhaftigkeit. Typisch für Patientinnen mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung ist, dass sie ein sehr hohes inneres Erregungsniveau haben und z.B. sich schlechter konzentrieren können oder leicht zusammenschrecken.