Frage:
Was ist ein Mobbing-Tagebuch? Warum sollte ich ein Tagebuch über Mobbing-Ereignisse führen? Welche Probleme könnten dabei entstehen?Antwort:
Probleme und Auseinandersetzungen am Arbeitsplatz stellen für viele Menschen eine ausgesprochen grosse subjektive Belastung dar, werden also z.T. extrem unterschiedlich wahrgenommen oder bewertet. Mobbing stellt immer eine Grenzverletzung dar, d.h. die eigene Persönlichkeit oder gar Intimsphäre wird nachhaltig gestört und verletzt. Aber auch hier gibt es natürlich ganz erhebliche individuelle Unterschiede!Was also als Mobbinghandlung erlebt wird, kann extrem von den Bedingungen am Arbeitsplatz, Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen oder aber der eigenen Fähigkeit im Umgang mit Stress oder Problemen variieren. Leider ist dabei sicher auch zu berücksichtigen, dass eine Ausgrenzung oder aber bestimmte sich zuspitzende Konflikte im Arbeitsleben zu arbeitsrechtlichen Schritten wie Abmahnungen oder Kündigungen führen können.
Mobbing-Experten empfehlen zur Objektivierung bzw. genaueren Beschreibung über mehrere Wochen eine Selbstbeobachtung am Arbeitsplatz. Diese kann dann u.a. zur genaueren Beschreibung genutzt werden, allerdings möglicherweise auch eine Beweiskraft für mögliche arbeitsrechtliche Schritte haben. Wichtiger erscheint aber, dass damit auch mögliche Zusammenhänge oder auch mal durch die eigene Subjektivität und wiederholte Kränkungen verzerrte Wahrnehmungen überprüft und ggf. objektiviert werden können.
Ziele eines Mobbing-Tagebuches wären also:
Es liegt in der Natur einer Kränkung bzw. durch Mobbing erlebter Verletzungen, dass man in einer solchen Drucksituation z.T. Ereignisse extrem belastend oder verletzend erlebt. Hier kann es sehr sinnvoll sein, sich mit anderen Arbeitskolleginnen abzusprechen und frühzeitig den Kontakt z.B. zum Betriebsrat zu suchen.
Allerdings kann es halt auch durchaus sein, dass die Verletzbarkeit aufgrund einer individuellen Empfindlichkeit bzw. "Vulnerabilität" für bestimmte Verhaltensweisen resultiert. Damit ist gemeint, dass gerade im zwischenmenschlichen Verhalten bestimmte alte Erfahrungen (sog. Schemata) im zwischenmenschlichen Verhalten eine Rolle spielen können. Beispiele wären z.B. ein bestimmte rüder Tonfall, den man (mehr oder weniger unbewusst) in der Kindheit von seinem Vater oder Lehrern erleiden musste, bestimmte Abwertungen wie "aus dir wird ja doch nie was" oder andere dysfunktionale Aussagen).
Wichtig ist daher eine
verhaltensbezogene Beschreibung des Ereignisses
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