Familienanamnese bei psychiatrischen Erkrankungen
Erstversion: 2015-02-13.
Letzte Änderung: 2015-02-13.
Frage:
Was wird bei der Familienanamnese beim Psychiater oder Psychologen erfragt ?
Antwort:
Familienanamnese psychiatrischer Erkrankungen
Da zahlreiche psychische Störungen bzw. psychiatrische Erkrankungen eine genetische Komponente = Vererbung haben, spielt die Befragung hinsichtlich der psychosozialen Situation und Vorerkrankungen weiterer Familienangehörige eine grosse Rolle in der psychiatrischen Anamnese bzw. bei der Erstellung eines Antrags auf Psychotherapie.
Letztlich wird es keine allgemeingültige Regel für die Erhebung der Familienanamnese geben. Meistens fragt man
- Psychosoziale Situation der Eltern (und ggf. Großeltern)
Alter, Beruf, finanzielle Verhältnisse ggf. Todesdaten und ursachen
- Geschwister
Anzah., Alter, ggf. psychiatrische Probleme / Sucht / Entwicklungs- und Schulbesonderheiten
- Atmosphäre in der Familie
Einstellungen und Verhalten in der Erziehung , Sexualität, Besonderheiten im Familienklima
- Bekannte psychiatrische Erkrankungen in der Familie
Psychiatrische Vorerkrankungen wie Depressionen, Suizide, Suchterkrankungen und deliquentes Verhalten (Inhaftierungen), ggf. Psychosen oder Zwangsstörungen.
- Körperliche Erkrankungen
Hier könnten beispielsweise Schilddrüsenerkrankungen oder vererbbare Erkrankungen (z.B. Chorea Huntington) eine Rolle spielen.