Frage:
Was passiert in einem Erstgespräch beim Psychiater oder einem Psychologen?Antwort:
Viele Menschen haben naturgemäss und völlig verständlich eine grosse Unsicherheit bzw. Angst, was sie in einem Gepräch mit einem Psychiater oder Psychologen erwartet.
Der Erstkontakt mit einem Psychiater oder einem Psychologen soll aber gerade zunächst Vertrauen bzw. eine therapeutische Beziehung aufbauen und dem Klienten helfen, sich zu öffnen.
Dabei ist ein Gespräch - meist für den Patienten selber gar nicht bemerkt - in 3 Teile unterteilt :
Im ersten Teil des Gesprächs geht es zunächst darum, dass der Klient mit eigenen Worten schildert, welche Probleme zum Arzt oder Psycholgen geführt haben. Dies setzt natürlich voraus, dass der Patient aus eigenem Antrieb und nicht auf Druck von Angehörigen beim Therapeuten sitzt.
In dieser Phase des Erstgesprächs wird der Arzt allenfalls nachfragen oder das Gespräch motivierend unterstützen und strukturieren.
Natürlich gehört es zur Diagnostik dazu, dass der Therapeut ein gewisses Repertoire von eigenen Fragen abfragt. Dies passiert teilweise eher durch das Gespräch selber, wo sich der Therapeut einen ersten Eindruck über das Auftreten, den Gedankengang oder auch bestimmte psychopathologische Symptome macht. Einige Dinge des psychopathologischen Befundes müssen aber explizit erfragt werden, wenn sich Hinweise auf eine Störung in diesem Bereich ergeben.
So wird man beispielsweise bei Verdacht auf eine Demenz direkte Fragen nach der Orientierung (zur Zeit, Situation, Ort und Person) stellen. Oder aber in einem anderen Kontext dann Fragen zu Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen stelle.
Auch wenn hier eigentlich über 100 Faktoren in einen psychopathologischen Befund mit einfliessen sollten, wird nicht immer nun jeder Aspekt extra abgefragt bzw. mit beurteilt (Ausnahmen bei Gutachten). Vielmehr wird der Therapeut in Abhängigkeit von der Symptomatik hier gezielt vorgehen und Nachfragen